Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
„Für mich war in Düsseldorf mehr möglich“
KELVIN OFORI Der 20-Jährige hatte sich bei Fortuna unter drei Trainern nicht durchsetzen können. Seit dem Sommer ist er beim Ligakonkurrenten SC Paderborn.
Für Kelvin Ofori war die vergangene Saison zum Vergessen. Mit der Hoffnung in die Spielzeit gestartet, sich in der Zweiten Liga einen Stammplatz erkämpfen zu können, bekam er nach einigen Spielen beim damaligen Fortuna-traineruwe Rösler keine Chance mehr. In der Rückrunde musste Ofori oftmals für die U23-mannschaft in der Regionalliga auflaufen. „Ich denke, dass es für Kelvins Entwicklung enorm wichtig ist, regelmäßig Spielzeit zu bekommen. Ich kann ihm die momentan aber nicht geben“, erklärte Rösler damals.
Und auch Christian Preußer attestierte dem Ghanaer zwar ein durchaus ansehnliches Talent. Probierte ihn in verschiedenen Rollen in der Offensive aus – und entschied dann am Ende doch, dass es wohl nicht reichen würde, um ihn in seiner Mannschaft langfristig einzubauen. Tatsächlich muss man sich einen Ofori leisten wollen und können, seine Spielweise unterwirft sich taktischen Zwängen nur bedingt. In Düsseldorf hat er offensichtlich nicht das Umfeld gefunden, dass ihn auf ein nächstes Level bringt. Die Zahlen sprechen nicht für Ofori. In seiner Zeit gelang ihm ein Tor im Dfb-poakl, eine Vorlage in der Zweiten Liga.
Nun also Ostwestfalen. Beim SC Paderborn hat er nun eine neue Herausforderung angenommen, sein Vertrag wäre in Düsseldorf Ende der Saison ausgelaufen, beim SCP gilt sein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2023. In seinem neuen Umfeld ist er noch nicht richtig angekommen. Drei Mal stand er bislang nur auf dem Rasen, kam insgesamt auf eine Einsatzzeit dabei von mickrigen 18 Minuten. Doch gut möglich, dass sich Paderborn-trainer Lukas Kwasniok für einen besonderen Move entscheidet und Ofori gegen Fortuna länger ran lässt.
Der Offensivakteur jedenfalls ist ausreichend motiviert und würde in Düsseldorf zu gerne am Samstag (13.30 Uhr) zeigen, was für ein Potenzial in ihm steckt. Zu seinem Abgang bei Fortuna hat er lange geschwiegen. Doch jetzt redet er zum ersten Mal.
Herr Ofori, was vermissen sie am Rheinland am meisten?
OFORI Ich mochte sehr gerne die Lichter abends am Rhein. Auch die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Leute haben mir gut gefallen.
Warum war es jetzt genau der richtige Schritt, Düsseldorf zu verlassen?
OFORI Nach zwei Jahren und drei Trainern hatte ich das Gefühl, dass ich etwas verändern muss.
Wurden sie bei Fortuna unterschätzt?
OFORI Das sollen andere Menschen beurteilen. Ich hatte den Eindruck, dass mehr möglich gewesen wäre.
Wenn sie den Düsseldorfer Fans noch was sagen können, was wäre das?
OFORI Es ist schade, dass wir zusammen das große Ziel „Aufstieg“nicht erreicht haben.
Nimmt man sich gegen den ExKlub immer etwas Besonderes vor?
OFORI Nein, man konzentriert sich voll auf den aktuellen Klub und gibt sein Bestes. Egal, wer der Gegner ist.
Mit wem haben sie noch von den Ex-kollegen besonders intensiv Kontakt?
OFORI Ich habe noch Kontakt zu einigen Spielern. Wir schreiben uns hin und wieder Nachrichten.
Was haben sie sich für die Saison in Paderborn vorgenommen? OFORI Ich möchte meine Chance nutzen und mich weiterentwickeln. Wenn dabei auch noch ein guter Tabellenplatz für den Verein herausspringt, bin ich sehr zufrieden.