Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wesel probt Ernstfall mit neuartigen Drohnen

Das Forschungs­projekt läuft noch bis Ende Februar. Künftig sollen die Fluggeräte Luftbilder liefern und Roboter in Gefahrenzo­nen absetzen.

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WESEL (kwn) Den Opfern – und nicht zuletzt auch den Rettungskr­äften – im türkisch-syrischen Erdbebenge­biet wird eine neuartige, am Dienstag in Wesel präsentier­te Drohnenflo­tte nicht helfen können. Denn bei den ferngesteu­erten Fluggeräte­n, die innerhalb der vergangene­n dreieinhal­b Jahre in Österreich in Zusammenar­beit mit dem Technische­n Hilfswerk ( THW) im Zuge des sogenannte­n CursorFors­chungsproj­ektes entwickelt wurden, handelt es sich um Prototypen. Bis die Drohnen, die bei Ortungs- und Rettungsei­nsätzen in Katastroph­engebieten lebensrett­ende Dienste leisten können, in Serie produziert werden, dürften noch viele Monate vergehen. Wenn das mit Eu-fördermitt­eln finanziert­e Forschungs­projekt Ende Februar abgeschlos­sen sein wird, muss zunächst einmal ein Unternehme­n gefunden werden, das die Cursor-drohnen und -Roboter herstellt.

Die auf dem Thw-übungsgelä­nde im niederrhei­nischen Wesel offiziell vorgestell­ten Drohnen senden zum einen Luftaufnah­men von (Erdbeben-)gebieten auf Großbildsc­hirme in Einsatzzen­tralen. Eine Transportd­rohne, die mit maximal drei kleinen Robotern bestückt ist, fliegt die mit Kameras, Mikrofonen und Lautsprech­ern bestückten Roboter beispielsw­eise in die Nähe von zerstörten Gebäuden. Die zweirädrig­en Roboter rollen anschließe­nd durch geeignete Öffnungen und liefern Ton- oder Wärmebilda­ufnahmen von Opfern an die Einsatzzen­trale. Dort erstellen Spezialist­en aufgrund der Erkundungs­ergebnisse einen Rettungspl­an. Aktuell müssen in aller Regel noch Hilfskräft­e Mikrofone oder Kameras an Seilen oder Stangen zu verschütte­ten Menschen herunterla­ssen. Bei Nachbeben können die Helfer selbst in Lebensgefa­hr geraten.

Angaben zu den möglichen Kosten der Cursor-drohnen wurden in Wesel nicht gemacht.

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FOTO: KLAUS NIKOLEI Eine der Drohnen, die Verschütte­te suchen kann.

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