Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Deutsche Biathleten setzen in Oberhof auf die Fans

- VON CHRISTINA RENTMEISTE­R

OBERHOF Heimweltme­isterschaf­ten sind für Sportlerin­nen und Sportler immer ein Höhepunkt. Mehr Aufmerksam­keit, die Unterstütz­ung von Familie und Freunden und nicht zuletzt die oftmals lautstarke­n eigenen Fans sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Und genau auf die freuen sich auch die deutschen Biathletin­nen und Biathleten schon seit Monaten. Die WM in

Oberhof war für sie alle das große Ziel. Ins Team geschafft haben es Zwölf. Vanessa Voigt, Denise Herrmann-wick, Benedikt Doll und Roman Rees können schon am heutigen Mittwoch in der Mixed-staffel die Gänsehauts­timmung im Thüringen-stadion am Rennsteig genießen.

Doch genau die kann auch zur Belastung werden. Die Erwartunge­n bei einer Heim-wm sind noch größer als sonst. Der Druck auf die

Athletinne­n und Athleten steigt. Während die Stimmung die einen zu Bestleistu­ngen beflügelt, kann sie andere auch hemmen.

„Es ist schon ein anderer Druck. Ich denke, man muss ihn einfach gut händeln, dann passt das schon“, sagte Vanessa Voigt einen Tag vor dem ersten Wettkampf.

Auch wegen dieses ohnehin hohen Drucks war Biathlon-cheftraine­r Mark Kirchner schon zum Saisonstar­t darauf bedacht, die Besonderhe­it einer Heim-wm nicht allzu groß zu machen. „Es wird immer zu etwas Besonderem gemacht“, sagt der Trainer. Zehn Kilometer seien bei der WM aber genauso zehn Kilometer lang wie bei anderen Rennen. Darauf solle sich sein Team konzentrie­ren. „Ich glaube, wir sind gut beraten, wenn wir uns nicht selber noch den Rucksack aufsetzen und es zu einem noch größeren Highlight machen“, sagte Kirchner weiter. Der Fokus müsse auf der sportliche­n Leistung, nicht dem Event liegen.

Denise Herrmann-wick hat diesen Fokus die gesamte Saison über ganz klar auf diesen Höhepunkt gerichtet. Wie schon im Vorjahr für Olympia hat sie ihre Vorbereitu­ng voll auf die WM ausgericht­et. Die ersten Weltcupren­nen dienten noch zur Formfindun­g, während der Saison legte sie Trainingse­inheiten in der Höhe ein. Das hat ihr schon 2022 zur Topform genau zum richtigen

Zeitpunkt verholfen. Nun kann die deutsche Goldhoffnu­ng das besondere Erlebnis Heim-wm kaum noch erwarten. „Heim-wm – das wird ein Riesending für ganz Deutschlan­d“, sagte die deutsche Goldhoffnu­ng, die sich eine Atmosphäre wie bei den European Championsh­ips im vergangene­n Sommer in München erhofft. Dann könne man vielleicht auch einen kleinen Biathlon-boom auslösen, hofft auch Dsv-sportdirek­tor Felix Bitterling.

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