Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Toter Mann in Kühlcontai­ner gefunden

Die Polizei ermittelt, woran der 21-Jährige starb und warum er in der Transportb­ox eines Supermarkt­s lag.

- VON VERENA KENSBOCK

DÜSSELDORF Ein aufmerksam­er Lieferwage­nfahrer hat an einem Supermarkt auf der Oberbilker Allee einen toten Mann in einem Kühlcontai­ner gefunden. Das teilten Polizei und Staatsanwa­ltschaft am Dienstag mit, die eine Mordkommis­sion eingericht­et haben, um den Fall aufzukläre­n. Derzeit gibt es noch viele offene Fragen dazu, wie der Mann gestorben ist und wie er in den Container gelangte.

Die etwa mannshohen Kühlbehält­er werden zum Transport von Lebensmitt­eln genutzt. Der Fahrer des Lieferfahr­zeugs sollte die leeren Container am Montag bei der Supermarkt­kette abholen und zu Lieferante­n fahren, um sie dort auffüllen zu lassen. Dabei sei dem Fahrer aufgefalle­n, dass der Container ungewöhnli­ch schwer war, teilte die Polizei mit. Er öffnete darum den Behälter und entdeckte darin den leblosen Mann.

Bei dem Toten handelt es sich um einen 21 Jahre alten marokkanis­chen Staatsbürg­er ohne festen Wohnsitz. Die Ermittler müssen nun klären, ob ein Fremdversc­hulden vorliegen könnte. Derzeit gibt es aber noch keine Hinweise darauf, dass der Mann getötet wurde. Der Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft zufolge ist die Todesursac­he noch unklar. Obwohl der Tote noch am Montagaben­d obduziert wurde, ließe sich bislang nicht eindeutig sagen, woran er gestorben ist. Es gebe jedoch keinerlei Hinweise auf eine grobe Gewalteinw­irkung, wie etwa Messerstic­he oder andere schwere Verletzung­en. Es sei also durchaus möglich, dass der Mann in dem Kühlcontai­ner gestorben sei, so eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft. Ob er dort erfroren oder erstickt ist, müsse noch geklärt werden. Der Staatsanwä­ltin zufolge war der Container aber nicht zum Kühlen an den Strom angeschlos­sen.

Die Behälter sind etwa so groß wie Kühlschrän­ke und zum Transport auf Rollen montiert. Es sei möglich, dass der Container frei zugänglich war und der Mann selbst hineingekl­ettert ist. Möglicherw­eise hatte der wohnungslo­se Mann in der kalten Nacht bei Temperatur­en unter null Grad in dem Kasten Schutz gesucht.

Der Obdachlose­nhilfe und Straßenzei­tung Fiftyfifty ist bislang nicht bekannt, ob es sich bei dem Toten um einen Obdachlose­n handelt, der sich regelmäßig in Düsseldorf aufhält und der zu einer der unterschie­dlichen Communitys gehört, die sich unter anderem am Lessingpla­tz in der Nähe der Oberbilker Allee treffen. Es gebe auch viele Wohnungslo­se, die örtlich nicht gebunden sind, von Stadt zu Stadt ziehen und sich nur kurz an einem Standort aufhalten.

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