Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neue Talentschmiede in Heerdt
Der Schwerpunkt in der Sports-hall an der Heesenstraße liegt auf der individuellen Fußball-nachwuchsförderung.
HEERDT 800 Quadratmeter Kunstrasen, aufgeteilt in zwei je 400 Quadratmeter große, durch Banden und Netze abgetrennte Übungsfelder. Dazu kommen eine kurze Sprintbahn, Umkleidekabinen mit Sanitärräumen, Büros und Besprechungsräume, jede Menge fußball-spezifisches Übungsmaterial sowie die Geburtstagsecke – fertig ist die Sports-hall an der Heesenstraße in Heerdt.
Das Angebot des neuen Bewegungszentrums richtet sich in erster Linie an Nachwuchsfußballer, denn die Fußballschule „Road to Pro“ist dort ebenso beheimatet wie der „Max & Moritz Club“für die jüngsten Ballsportler. Geboten werden Trainer, Plätze und Events im Zusammenhang mit Fußball und anderen Ballsportarten. „Bei uns können aber auch Senioren Stunden buchen“, sagt Kevin Lukas, einer der beiden Sportlichen Leiter der Sports-hall. „Aber unser Schwerpunkt liegt auf der individuellen Nachwuchsförderung.“
Darin haben er und sein Kollege Kai Schmidt die meiste Erfahrung. Lukas ist unter anderem Jugendtrainer beim Ratinger SV 04/19 und hat auch schon bei der Fortuna im Nachwuchsbereich gearbeitet. Insgesamt sieben lizenzierte Trainer, darunter auch welche, die aktuell in den Nachwuchsleistungszentren der Fortuna und von Borussia Mönchengladbach wirken, sind für die „Road to Pro“tätig. Für die Trainer aus den Profivereinen ist die Sports-hall eine gute Gelegenheit, Talente zu finden und in ihren Verein zu lotsen. Allerdings können, wollen und werden die Verantwortlichen keine Garantie übernehmen, dass sie wirklich jeden der Nachwuchskicker, die bei ihnen ihre Zusatzeinheiten schieben, zum Profi machen. „Von vielen ist es der Wunsch, irgendwann in der Bundesliga zu spielen. Einigen wird dieser Wunsch auch eher durch die Eltern eingeimpft“, erzählt Lukas. „Klar ist aber auch, dass es nur die wenigsten schaffen werden“, sagt er weiter. Es komme auch auf die Vorstellungen und Ziele des Kickers an. „Manchem reicht es, in der Oberliga zu spielen und sich darüber das Studium zu finanzieren“, sagt der Coach.
Lukas und Co. ist es völlig egal, aus welchem Verein die Kids kommen. „Uns geht es in jeder Trainingsstunde nur um den Spieler oder die Spielerin, der oder die gerade mit uns trainiert. Dabei wollen wir unter Miteinbeziehung aller Beteiligten die für eine Weiterentwicklung erforderlichen Schwerpunkte ermitteln und gezielt daran arbeiten. So wird jede Minute genutzt und der Spieler, die Spielerin verbessert sich deutlich schneller“, verrät Lukas. „Das kann in dieser Intensität ein Mannschaftstraining im Verein nicht leisten. Da muss sich der Trainer ja zeitgleich um ein komplettes Team kümmern, es zu einer Mannschaft formen. Da bleibt die Entwicklung einzelner Spieler, einzelner Spielerinnen zwangsläufig auf der Strecke.“
Die Idee, individualisierten Fußballunterricht anzubieten, hatten
Lukas, Schmidt und Sports-hallGeschäftsführer Volker Henn-anschütz vor drei Jahren. Der Plan, wie so eine Halle auszusehen hätte, war vor zwei Jahren fertig. „Wir hatten in Ratingen auch schon eine Halle gefunden, aber bei der haben wir die Nutzungsänderung nicht durchbekommen“, erzählt Lukas. „In Heerdt lag die Genehmigung der Nutzungsänderung der alten Industriehalle bereits vor. Danach ging alles sehr schnell.“
Im Oktober 2022 hatten sie die Halle an der Heesenstraße 70 das erste Mal gesehen, im Dezember den Mietvertrag unterschrieben und einen ordentlichen sechsstelligen Betrag investiert. Ende Januar war fast alles fertig. „Es fehlten nur noch zwei Senioren- und zwei Jugendtore, sonst war alles startklar“, berichtet der Sportliche Leiter. Seit Februar läuft der Trainingsbetrieb offiziell. „An unserem Eröffnungstag waren wir nachmittags sofort ausgebucht. Und wir hatten, bevor wir losgelegt haben, auch schon viele Buchungen für Geburtstage“, sagt Lukas. Und die werden auch immer individuell gestaltet. So bekam etwa Henry für seinen siebten Geburtstag ein eigens für ihn gestaltetes Plakat mit einer „7“aus Kunstrasen.