Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Hilfe für Erdbebenop­fer auch in Düsseldorf angelaufen

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DÜSSELDORF (gaa) Beşel Gençtürk erlebte das Erdbeben von Gölcük 1999 persönlich mit. Wenn der erste stellvertr­etende Vorsitzend­e des Integratio­nsrates nun die Bilder von der Katastroph­e aus der Türkei und Syrien sieht, dann kommen bei ihm die Erinnerung­en von damals hoch. „Das geht nicht so einfach an einem vorbei. Es war nicht leicht, das Erlebte zu verarbeite­n“, sagt Gençtürk.

Er arbeitet nicht nur im Integratio­nsrat mit, sondern auch für die islamische­n Kulturvere­ine. Dort können Düsseldorf­er beim Freitagsge­bet in der Moschee Spenden abgeben, das Geld wird an die Ditib ( Türkisch Islamische Union) überwiesen. „Sachspende­n sind auch wichtig, aber es dauert, bis diese vor Ort ankommen“, sagt Gençtürk.

In Heerdt wurden trotzdem seit dem frühen Dienstagmo­rgen Sachspende­n gesammelt. „For Human, By Human“hatte im Nett-werk um Decken, Kissen, Winterjack­en, Kinderklei­dung und dicke Socken gebeten, die auf dem Firmengelä­nde von Comfort Autotechni­k an der Wiesenstra­ße abgeben werden konnten. Teilweise bildeten sich auf der Straße Autoschlan­gen, an der Einfahrt wurden die Sachspende­n dankend in Empfang genommen. Beim Blick in die Autos waren nicht nur die Kofferräum­e voll, auch auf den Rücksitzen waren teilweise Kartons gefüllt mit Kleidung zu sehen. Die Resonanz auf den Aufruf war so groß, dass die Organisato­ren fast gar nicht mehr wussten, wohin mit den ganzen Spenden. „Die große Halle ist voll, man ist schon beim Verladen“, hatte Sadettin Bilkay von der Ditib Moscheegem­einde Eller bereits am Mittag erfahren. Ab dem Nachmittag wurden dann auch helfende Hände im Eventcente­r Benrath an der Bayreuther Straße gesucht, wo Sachspende­n nur noch in Kartons angenommen wurden, damit keine

Zeit verloren geht, um alles noch am Abend in die Türkei zu fliegen. Bis zum 16. Februar kann man täglich von 12 bis 20 Uhr noch Spenden vorbeibrin­gen, benötigt werden Batterien, Taschenlam­pen, Windeln, Babynahrun­g, Hygieneart­ikel, Kerzen und Handschuhe für Kinder. Dann werden sich vier Lkws auf den Weg in die Türkei machen.

Die Lage in der Türkei und in Syrien ist nach den Erdbeben katastroph­al. Die Zahl der Todesopfer wird auf mehr als 5000 geschätzt. „Bündnis Entwicklun­g Hilft“und „Aktion Deutschlan­d Hilft“rufen ebenfalls zu Spenden auf.

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RP-FOTO: GAA Bei der Hilfsaktio­n in Heerdt bildeten sich auf der Wiesenstra­ße, an der Sachspende­n abgegeben werden konnten, Schlangen.

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