Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Anastacia feiert das Leben

Die Us-amerikanis­che Sängerin strotzte bei ihrem Auftritt in Düsseldorf vor Energie.

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

DÜSSELDORF Gleich zur Eröffnung holte Anastacia ihr Publikum von den Stühlen der Mitsubishi-electric-halle. Die 54-Jährige stieg mit ihrem Hit „Not That Kind“in ein FunkMedley ein, bei dem George Clinton sicher seine Freude hätte. Die Botschaft war klar: „Wir feiern das Leben!“Das tat die Sängerin mit ihrer überwiegen­d weiblichen Band, die Anastacia sicher durch unterschie­dlichste Stilarten trug, vom CountrySon­g „Cowboys And Kisses“, über das Latin-nahe „Sick And Tired“bis zur souligen Ballade „Who’s Gonna Stop The Rain“. Dass sie mit ihrer virtuosen Band auch Rock draufhatte, bewies sie mit ihrer Cover-version des Guns-’n’-roses-klassikers „Sweet Child Of Mine“.

Gut gelaunt schäkerte Anastacia mit ihrem Publikum, das – wie sie feststellt­e – sie zum Teil schon über ihre gesamte Karriere hinweg begleitet: „In meine Shows kommen Fans, die noch Teenager waren, als sie mich zum ersten Mal live gesehen haben. Inzwischen bringen sie ihre eigenen Kinder mit.“Wie zum Beweis unterhielt sie sich mit zwei Frauen in der ersten Reihe, Mutter und Tochter. Erstere seit Jahren ein Fan.

Anastacia weiß nur zu gut, wie schnell Erfolg und Rampenlich­t zur Nebensache werden können. Gleich zweimal, 2003 und 2013, erkrankte sie an Brustkrebs. Deshalb nutzte die Sängerin das Konzert auch dafür, die Zuschaueri­nnen daran zu erinnern, zur Vorsorge zu gehen. „Seid freundlich zueinander“, schob sie noch hinterher, überzeugt davon, dass eine positive Einstellun­g, das Leben leichter machen könne.

Ursprüngli­ch war das Konzert bereits für Oktober 2022 geplant. Einmal mehr hatte die Pandemie die Pläne der Musiker ausgebrems­t. Das Warten hat sich gelohnt. Das Publikum – der Saal war allerdings nicht einmal zur Hälfte gefüllt – erlebte eine vor Energie strotzende Anastacia, die ihren Musikerinn­en den Raum gab, ihr Talent zu zeigen. Allen voran Keyboarder­in Mini, die auch an Saxofon und Bass brillierte. Apropos Bass: Erstaunlic­herweise kam die Band weitgehend ohne ihn aus. Anastacia setzte ganz auf Gitarre, Keyboards und Schlagzeug. Stimmlich unterstütz­te sie eine Background-sängerin.

Gleich dreimal wechselte die Tochter von Schauspiel­erin Diane Hurley ihre Outfits und nahm sich dabei selbst alles andere als ernst. Da wurde mal die Hose hochgezoge­n oder gewitzelt, sie habe versucht, sich binnen Minuten in die Klamotten zu frickeln.

Für ihre Fans hatte sie zum Schluss eine gute Nachricht. Noch Anfang 2022 hatte sie im Gespräch mit unserer Redaktion behauptet: „Ich bin die faulste Künstlerin der Welt“, weil sie während des Lockdowns nicht wie viele Kollegen an neuen Songs gearbeitet hatte. Im März kommt nun aber doch eine neue Single raus, und pünktlich zu ihrem 55. Geburtstag im September folgt das Album dazu. Das habe sie in Deutschlan­d aufgenomme­n, verriet sie noch. Bevor sie sich mit „I’m Outta Love“und „Left Outside Alone“verabschie­dete.

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FOTO: MARK CAVILL/DPA Die Sängerin Anastacia auf ihrer aktuellen Tour.

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