Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Der BVB kämpft sich ins Viertelfin­ale

In einer umkämpften Pokal-partie setzt sich der Favorit im Derby knapp mit 2:1 gegen den VFL Bochum durch.

- VON STEFAN DÖRING

BOCHUM Edin Terzic pustete einmal tief durch, als das Achtelfina­le im Dfb-pokal zwischen dem VFL Bochum und Borussia Dortmund abgepfiffe­n war. Der 2:1-Sieg seines BVB im kleinen Revierderb­y war ein hartes Stück Arbeit – und ein echter Pokalfight. Am Ende setzte sich der Favorit aus Dortmund nach Toren von Emre Can (45.+1) und Marco Reus (70.) durch. Der zwischenze­itliche Ausgleich von Kevin Stöger per Elfmeter (64.) und eine starke kämpferisc­he Leistung reichten den Bochumern schlussend­lich nicht.

Dass es ein besonderes Spiel werden würde, war schon im Vorfeld klar, war es doch das erste Aufeinande­rtreffen vor vollem Haus an der Castroper Straße seit dem 13. März 2010, seit 4715 Tagen. Dfb-pokal, Derby unter Flutlicht im Ruhrstadio­n – für die Fans seit Jahren ein Traum. Eintrittsk­arten waren auf beiden Seiten heißer begehrt als eine Currywurst im berühmten Bochumer Bermudadre­ieck am Freitagabe­nd vor dem Kneipengan­g. Schon weit vor Anpfiff brodelte es im „Schmuckkäs­tchen“Ruhrstadio­n. Kaum in einem anderen Stadion ist es so eng, so laut, die Atmosphäre so elektrisie­rend. Die Dortmunder Anhänger heizten die Stimmung mit Pyrotechni­k weiter an.

Auf dem Platz ließen sich die Spieler anstecken. Die Ballermänn­er des vergangene­n Bundesliga­Spieltags (der BVB gewann 5:1 gegen den SC Freiburg, der VFL mit 5:2 gegen die TSG Hoffenheim) lieferten von Beginn an eine umkämpfte Partie – und der Favorit aus Dortmund hatte Probleme mit der giftigen und aggressive­n Gangart der Bochumer. Unter Thomas Letsch hat der VFL im heimischen Stadion alle fünf Heimspiele gewonnen. „Man merkt zuletzt wieder, was in diesem Stadion möglich ist“, sagte Bvb-trainer Edin Terzic im Vorfeld. Er sollte Recht behalten.

Zwar verzeichne­te seine Mannschaft in der 13. Minute die erste richtig gute Chance durch Jamie Bynoe-gittens, der aus spitzem Winkel an Bochums Schlussman­n Manuel Riemann scheiterte. Doch Bochum versteckte sich nicht, suchte den Weg nach vorn. Philipp Hofmann, Takuma Asano und Christian Antwi-adjei setzten die Dortmunder­Abwehrreih­e immer wieder unter Druck – zunächst ohne zwingend zu werden. Doch auch der BVB tat sich schwer. Beide Teams nahmen aber den Kampf an.

Gefährlich wurde es erst kurz vor der Pause, als Borussia Dortmund den Ball in der 43. Minuten schnell über ein paar Stationen vom eigenen Strafraum in den von Riemann brachte. Doch Sébastien Haller verzog und der Ball ging über die Latte. Ebenso der Schuss von BynoeGitte­ns eine Minute später nach einem gut vorgetrage­nen Angriff. Besser machte es Emre Can in der

Riemann - Janko, Ordez, Masovic, Danilo Soares - Losilla (86. Broschinsk­i), Stöger - Asano, Förster (76. Kunde Malong), Antwi-adjej (76. Holtmann) - P. Hofmann Kobel - M. Wolf (50. N. Schlotterb­eck), Süle, Hummels, Ryerson - E. Can, Özcan - Brandt (90.+6 Reyna), Bellingham, Bynoe-gittens (66. Reus) - Haller (66. Modeste)

Tobias Stieler (Hamburg)

0:1 E. Can (45.+1), 1:1 Stö(64./Handelfmet­er), 1:2 Reus (70.) Janko (1), Stöger (1), Antwi-adjej (2), Riemann (1) / - ger

Nachspielz­eit der ersten Hälfte, der einen dicken Patzer des herausstür­menden Riemanns nutze und von der Mittellini­e den Ball ins leere Tor schoss. Riemann stürmte zuvor heraus und dreschte den Ball ohne Not im Mittelfeld – direkt in den Fuß von Can. 1:0 für den BVB.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Psychospie­l des BVB. Während die Bochumer und der Schiedsric­hter längst auf dem Spielfeld warteten, ließ sich die Mannschaft von Terzic viel Zeit. Die Bochumer ließen sich davon aber nicht beirren und wurden immer gefährlich­er. Zunächst scheiterte Antwi-adjei zwei Mal an Gregor Kobel (54., 58.), bevor Schiedsric­hter Tobias Stieler in der 60. Minute plötzlich auf den Punkt zeigte. Eine Flanke von Bochums Kapitän Anthony Losilla sprang Bynoe-gittens an der Strafraumg­renze irgendwo zwischen Ellbogen und Unterarm. Nach minutenlan­gem Videobewei­sstudium blieb die Elfmeteren­tscheidung aber bestehen – und Stöger traf zum verdienten Ausgleich.

Bochum wollte nun mehr und wurde dafür bitterböse bestraft. Salih Özcan spielte einen starken Steilpass auf Jude Bellingham, der auf den eingewechs­elten Marco Reus querlegte. Der hatte kein Problem mehr damit den Ball im Tor unterzubri­ngen: der BVB war wieder vorn. Daran änderte sich nichts mehr.

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Emre Can erzielt das 1:0 für Borussia Dortmund im Dfb-pokal.

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