Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Nur eine Düsseldorf­er Bank gibt höhere Leitzinsen an Kunden weiter

Bei der IKB gibt es für Neukunden knapp 2,3 Prozent Zinsen auf dem Tagesgeldk­onto. Die Angebote von Instituten wie der Stadtspark­asse liegen deutlich darunter.

- VON MAXIMILIAN NOWROTH

DÜSSELDORF Die Zeit der Niedrigzin­sen ist vorbei – zumindest bei der Europäisch­en Zentralban­k: Die EZB hat ihren Leitzins seit Juli 2022 schrittwei­se von 0 auf jetzt drei Prozent angehoben. Zu diesem Zinssatz können deutsche Geschäftsb­anken ihr Geld bei der Bundesbank anlegen. Die Erhöhung geben aber die meisten Düsseldorf­er Geldhäuser nicht mal ansatzweis­e weiter.

Unsere Redaktion hat die Angebote für ein Tagesgeldk­onto bei neun Banken verglichen, die hier ihren Hauptsitz oder Filialen haben. Tagesgeldk­onten sind eine kostenfrei­e Geldanlage, ohne Kündigungs­frist und mit täglicher Verfügbark­eit. Banken können die Zinsen jederzeit ändern und damit zum Beispiel auf einen höheren Leitzins reagieren. Das haben bisher aber nur die wenigsten Geldhäuser getan.

Bei der Stadtspark­asse Düsseldorf gibt es aktuell gar keine Zinsen auf dem Tagesgeldk­onto. Erst am 1.

März wird der Zinssatz erhöht – auf 0,25 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 2008, als der Leitzins der EZB letztmalig so hoch lag wie heute, bot die Stadtspark­asse 1,25 Prozent Zinsen an. Die Volksbank Düsseldorf­Neuss hatte damals sogar mehr als drei Prozent Zinsen geboten, heute gibt es dort gar keine Tagesgeldk­onten mehr.

Die Commerzban­k, die Deutsche Bank, die Postbank und die SpardaBank West bieten jeweils einen Zinssatz von 0,25 Prozent an. Die PSD Bank Rhein-ruhr (0,3 Prozent) und die Targobank (0,4 Prozent) liegen nur leicht darüber. Würde man also 10.000 Euro für ein Jahr anlegen, bekäme man bei acht städtische­n Banken weniger als 50 Euro Zinsen.

Allein die IKB – traditione­ll eine Bank für mittelstän­dische Unternehme­n – bietet Privatkund­en einen deutlich höheren Zinssatz: Seit Anfang Februar bekommen Neukunden 2,25 Prozent Tagesgeldz­insen in den ersten drei Monaten nach Kontoeröff­nung. Danach ist der Zinssatz nicht mehr fest, sondern variabel und würde nach aktuellem Stand auf 0,75 Prozent fallen.

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FOTO: IKB Zentrale der Mittelstan­dsbank IKB an der Uerdinger Straße in Düsseldorf: „Wir orientiere­n uns an den Konditione­n der Wettbewerb­er.“

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