Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kunstpalast zeigt große Schau der Ölstudien
DÜSSELDORF (nic) Die von Florian Illies kuratierte Ausstellung „Mehr Licht“im Düsseldorfer Kunstpalast ist schon zum Start auf großes Interesse bei Düsseldorfer Kunst-fans gestoßen. Hunderte geladene Gäste kamen am Mittwochabend in das Museum, um einen ersten Blick auf die Schau über Ölstudien von Malern des 19. Jahrhunderts zu werfen – und vor allem die Rede des Kurators zu hören, der begeistert über diese Kunstform im Kleinformat sprach.
Seit 30 Jahren begleite ihn das Thema, sagte der Autor („Generation Golf“, „1913“) und studierte Kunsthistoriker Illies. Es sei aber eine neue Erfahrung, dass sich so viele Menschen dafür interessierten. „Wenn ich früher zu den bildhübschen Mit-studentinnen an der Universität Bonn gesagt habe ‚Willst du mal meine Ölstudien sehen?‘, hatte das keine Wirkung“, beklagte Illies. Lange Zeit habe er andere davon zu überzeugen versucht, die Ölstudie sei „fast das Interessanteste der abendländischen Kunstgeschichte“: „Und durch einen wunderbaren Zufall ist es mir gelungen, Felix Krämer davon zu überzeugen“, sagte er mit Blick auf den Leiter des Kunstpalastes. Dieser freute sich, dass man mit der Schau „kunsthistorisches Neuland in Deutschland“betrete. Immerhin sei Düsseldorf die Stadt der Erfindung der Ölstudie in Deutschland. An der hiesigen Akademie hätten die Schüler gelernt, nach draußen in die Natur zu gehen und zu malen, was sie vor Augen haben.
„Das haben sie nur für sich gemacht. Es war völlig unmöglich, die zu verkaufen“, sagte Illies. Viele der ausgestelllten Werke stammen aus Privatsammlungen; andere aus dem Depot des Kunstpalastes.
Zu sehen sind bis einschließlich 7. Mai insgesamt 170 Exponate von 75 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Caspar David Friedrich, Camille Corot und Andreas Achenbach. Viele der ausgestellten Werke wurden bislang noch nie öffentlich gezeigt.