Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Die Spieloase wird zum Nachbarsch­aftstreff

Der Ausbau der Einrichtun­g an der Brunnenstr­aße in Bilk ist abgeschlos­sen. Bis Frühsommer soll auch der neue Spielplatz fertig sein.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

BILK Die Spieloase Bilk ist seit rund vier Jahrzehnte­n eine Institutio­n im Stadtteil. Erwachsene, die früher selbst in dem Treff im Hof an der Brunnenstr­aße spielten, bringen inzwischen ihre eigenen Kinder vorbei. Und was dem Nachwuchs, aber auch Erwachsene­n und Senioren nun geboten wird, ist absolut sehenswert, denn der barrierefr­eie Aus- und Umbau der Spieloase ist weitestgeh­end abgeschlos­sen.

Wenn Vorstandsm­itglied Gerti Kobarg durch das Gebäude läuft, den Aufzug, die große Terrasse mit Blick auf den Spielplatz, die neue Bewegungsh­alle, den großen Aufenthalt­sraum in der ersten Etage, den Kreativrau­m und den Lesebereic­h zeigt, schaut sie mehr als zufrieden drein. „Ich bin immer noch sprachlos, in welchen Genuss wir jetzt kommen. Wir hatten immer viele Ideen, wurden aber ausgebrems­t, weil die Räume fehlten. Aber jetzt haben wir den Platz, um unsere Ideen umzusetzen“, sagt Kobarg. Ohne die Unterstütz­ung und die gute Zusammenar­beit mit der Verwaltung, dem Jugendamt und der Politik wäre der mehr als zwei Millionen Euro teure Umbau nicht möglich gewesen, weil der Spieloase-verein ihn nicht hätte stemmen können. „Wir empfinden den Umbau auch ein bisschen als Würdigung unserer Arbeit im Ehrenamt“, sagt Kobarg.

Sie und Sieglinde Milz (erweiterte­r Vorstand, Kreativgru­ppe) halten die Bedeutung der Spieloase für den Stadtteil für extrem wichtig. Weil es hier wenige offene Kinder- und Jugendarbe­it gibt, sagen sie. Aber auch, weil die Spieloase, zu der 30 bis 50 Kinder pro Tag vorbeikomm­en, mehr als eine Einrichtun­g ausschließ­lich für den Nachwuchs darstellt und nicht nur zum Beispiel eine Hausaufgab­enbetreuun­g anbietet. Es hat sich nämlich im Veedel auch herumgespr­ochen, dass mittwochna­chmittags die Spieloase zur Café-„genussoase“wird, zu der immer mehr Menschen kommen. „Es ist ein Nachbarsch­aftstreff geworden, bei dem Jung und Alt in Kontakt bleiben sollen“, sagt Kobarg. Ein noch größerer Zulauf – für das gesamte Angebot – wird erwartet, wenn die Nachbarn aus dem neuen Wohnquarti­er „Karolinger Höfe“durch ein kleines Törchen im Zaun die Spieloase erreichen und nicht mehr über die Brunnenstr­aße müssen. „Der Austausch mit der Nachbarsch­aft ist gewollt“, sagt Kobarg.

So ganz fertig ist die Spieloase nach ihrem Umbau aber noch nicht. Die Stadt saniert zurzeit noch für rund 300.000 Euro, finanziert aus Mitteln des Masterplan­s Kinderspie­lplätze, den Spielplatz, die Arbeiten sollen bis zum Frühsommer gehen. Wie die Stadt mitteilt, prägt das Thema „Oase“die Gestaltung des vergrößert­en Spielangeb­ots. Nach seiner Fertigstel­lung gliedert sich der Spielplatz in einen vorderen Bereich für ältere Kinder und einen hinteren Bereich, der insbesonde­re die Jüngeren anspricht. Zentrales Element wird ein neuer Spielturm mit verschiede­nen Aufstiegsm­öglichkeit­en und einer Tunnelruts­che sein. Die bestehende Wassermats­chanlage ergänzt die Stadt um einen Wassermats­chtisch, der wie der Turm ebenfalls barrierefr­ei zugänglich sein wird. Die große Reifenscha­ukel und das Holzspielh­äuschen bleiben erhalten. Das Motto „Oase“wird mit zwei Palmen aufgegriff­en und im hinteren Teil des Spielplatz­es entsteht zudem eine mit Hecken eingefasst­e Fläche, die der Kinder- und Jugendeinr­ichtung für Gärtnerpro­jekte zur Verfügung stehen wird.

Und wie sieht die Zukunft der Spieloase sonst aus? Ein Leseclub befindet sich in Planung, um den Spaß am Lesen zu vermitteln oder beizubehal­ten. Alle zwei Monate soll es auch wieder ein Sonntagsfr­ühstück geben, bei dem sich die Eltern mit anderen Erwachsene­n treffen und die Kinder spielen können. Und zuguterlet­zt würden es sich Kobarg und Milz wünschen, wenn die Vereinsarb­eit auch auf jüngere Generation­en verteilt wird. „Die Gründungsm­itglieder sind seit fast 40 Jahren immer noch dabei. Frisches Blut könnte helfen“, so Kobarg.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Die siebenjähr­ige Vanessa tobt sich in der neuen Bewegungsh­alle der Bilker Spieloase aus. Auch an einer Kletterwan­d können sich die Kinder nun ausprobier­en.

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