Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ukraine meldet Beginn neuer russischer Offensive

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KIEW/BRÜSSEL/DEN HAAG (ap/dpa) Russland hat nach ukrainisch­en Angaben eine neue Offensive in den ostukraini­schen Gegenden Donezk und Luhansk begonnen. „Eine Eskalation ist im Gange und das Hauptziel ist es, bis Ende März den Donbass einzunehme­n“, teilte Andrij Jussow vom ukrainisch­en Militärgeh­eimdienst am Donnerstag dem ukrainisch­en Fernsehen mit.

Russische Soldaten hätten sich in Donezk wichtigen Städten genähert, die von den ukrainisch­en Soldaten gehalten würden, sagte der Regionalgo­uverneur Pawlo Kyrylenko. Bei russischem Beschuss seien ein Kindergart­en, ein Krankenhau­s, ein Kulturzent­rum, eine Fabrik und Wohngebäud­e getroffen worden. „Die Intensität des Beschusses hat dramatisch zugenommen und wir erleben eine erhebliche Intensivie­rung der Aktivität des russischen Militärs direkt im Süden, Zentrum und Norden der Region.“Auch in der benachbart­en Region Luhansk verstärkte­n die russischen Soldaten ihre Angriffe, wie der Gouverneur Serhij Hajdaj sagte. Sie hätten „eine breite Offensive“gestartet.

Unterdesse­n ist in der ukrainisch­en Hauptstadt Kiew das zentrale Denkmal für den Oberbefehl­shaber der sowjetisch­en Truppen bei der Befreiung von der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg entfernt worden. Die Statue von General Nikolai Watutin sei aus dem Marienpark entfernt worden, teilte die Stadtverwa­ltung mit. Darüber hinaus wurden mehr als 30 Straßen und Plätze umbenannt. So wurde dem Platz des Sieges, der an den sowjetisch­en Sieg im Zweiten Weltkrieg erinnert, laut Bürgermeis­ter Vitali Klitschko sein historisch­er Name – Galizische­r Platz – zurückgege­ben. Seit 2014 werden bei der sogenannte­n Entkommuni­sierung und Entrussifi­zierung in der Ukraine sowjetisch­e Denkmäler entfernt und Straßen umbenannt. Nachrichte­n zu Panzerlief­erungen gab es am Donnerstag aus den Niederland­en: Die 18 Leopard-2-panzer, die das Land von Deutschlan­d least, werden nicht der Ukraine zur Verfügung gestellt. Das habe die deutsche Regierung entschiede­n, teilte Verteidigu­ngsministe­rin Kasja Ollongren der Nachrichte­nagentur ANP zufolge dem Parlament in Den Haag mit. „Das war eine militärisc­he Entscheidu­ng.“Die Niederland­e hatten zuvor erwogen, die Panzer von Deutschlan­d zu kaufen und der Ukraine zu schenken. Die Niederland­e beteiligen sich aber gemeinsam mit Deutschlan­d und Dänemark finanziell und personell an der Lieferung von rund 100 Leopard-panzern desmodells 1A5.

„Eine Eskalation ist im Gange und das Hauptziel ist es, bis Ende März den Donbass einzunehme­n“

Andrij Jussow

ukrainisch­er Militärgeh­eimdienst

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