Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Neue Streiks am Flughafen in Düsseldorf in Sicht
DÜSSELDORF (rky) Nachdem das Management des Flughafens Düsseldorf sich große Mühe gab, das Risiko eines Arbeitskampfs bei den Bodendiensten auszuschließen, gibt es nun einen Rückschlag: Die Gewerkschaft Verdi droht beim aktuellen Marktführer Aviapartner nun doch wieder mit Streik, weil sie sich mit dessen Geschäftsführung nicht über einen eventuellen Sozialplan einigen konnte, falls bei Aviapartner Stellen abgebaut werden. Zum 1. April verliert das Unternehmen die Bodendienst-lizenz. „Aviapartner ist aufgefordert, bis zum 16. Februar entweder betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen oder einen Tarifvertrag Sozialplan mit uns abzuschließen“, so Verdi.
Der Hintergrund für die Drohung ist, dass der Airport für die Zukunft der Beschäftigten von Aviapartner eine komplizierte Konstruktion ausgehandelt hat: Weil Aviapartner den Markt eigentlich verlassen muss, bieten zwei andere Firmen (Acciona und Wisag) mit Lizenz für die Bodenabfertigung neue, relativ attraktive Arbeitsverträge an, damit viele Kollegen und Kolleginnen dorthin wechseln.
Doch weil der dritte Lizenznehmer AAS bisher praktisch keine Mitarbeiter in Düsseldorf hat, gründete er mit Aviapartner ein Jointventure, bei dem die Beschäftigten von Aviapartner künftig für AAS arbeiten. Diese Gemeinschaftsfirma solle alle Verträge von Aviapartner übernehmen, wurde von AAS und Aviapartner vollmundig verkündet. Tatsächlich ist die Lage anders: Wichtige Airlines wie Eurowings und Condor sind dabei, zu den zwei anderen Bodendienstleistern zu wechseln – damit wackeln nun bei Aviapartner die Jobs. „Dieses Risiko darf nicht auf Kosten der Beschäftigten ausgetragen werden“, sagt Verdi-sekretär Marvin Reschinsky, „es darf nicht sein, dass die nun treu weiter arbeiten und kurz vor Ostern ohne Sozialplan gehen müssen.“