Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

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Geschmückt­e Wagen mit maskierten Leuten ziehen durch die Straßen. Das gibt es schon recht lange. Vor 200 Jahren fand in Köln der erste Rosenmonta­gszug statt.

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Niemand geht zur Arbeit. Stattdesse­n feiern und singen die Leute tagelang, zu Hause, in den Gaststätte­n oder auf der Straße. Viele sind verkleidet. In der ganzen Stadt herrscht ein wildes Durcheinan­der. Die Menschen feiern Fasteloven­d. So nennt man in Köln den Karneval. Übersetzt bedeutet Fasteloven­d: Abend vor der Fastenzeit. In anderen Regionen sagt man auch Fastnacht dazu.

Alle in der Stadt sind in Party-stimmung! Wirklich alle? Nicht ganz. Vor 200 Jahren war der preußische­n Regierung zum Beispiel das bunte Treiben ganz und gar nicht geheuer. Damals gehörten Köln und das Rheinland zum Königreich Preußen. Und die Preußen waren damals vor allem für zwei Dinge bekannt: Ordnung und Disziplin. „Deshalb wollte man auch in diesen chaotische­n Karneval Ordnung hineinbrin­gen“, sagt Michael Euler-schmidt. Er beschäftig­t sich seit vielen Jahren mit der Geschichte des Karnevals.

Auch einigen Kölner Bürgern ging damals das wilde Treiben gegen den

Strich. Sie wollten den Karneval verändern und neu gestalten. Innerhalb weniger Tage planten sie einen Umzug, der durch die Stadt führen sollte. Am 10. Februar 1823 war es so weit: Der erste Kölner Rosenmonta­gszug setzte sich in Bewegung. „Das war die Geburtsstu­nde des Karnevals, wie wir ihn heute kennen“, erklärt der Fachmann. Wobei der Umzug noch nicht Rosenmonta­gszug hieß, sondern Maskenzug. Die wichtigste Figur war damals der „Held Karneval“. Er trug ein weißes Gewand, einen Mantel und eine Krone. Er war der Herrscher über alle Narren. Später wurde aus dem Helden ein Prinz. Begleitet wurde er damals von einer Gruppe Stadtsolda­ten, die rote Uniformen trugen. Deshalb bekamen sie den Spitznamen „Rote Funken“. Heute ist das eine der ältesten Karnevals-gesellscha­ften der Stadt. „Leider gibt es keine Bilder von diesem ersten Rosenmonta­gszug. Aber wir kennen die Aufstellun­g und wissen, dass es 15 Nummern gab“, sagt Euler-schmidt. Und noch etwas ist überliefer­t: Um den Zug besser sehen zu können, sollen die Menschen auf Bäume und Hausdächer geklettert sein.

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FOTO: MAJA HITIJ/DPA Karnevalis­ten feiern vor dem Kölner Dom Rosenmonta­g mit einem großen Umzug.
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