Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Frau soll Achtklässl­er am S-bahnhof im Gesicht verletzt haben

Die Schüler waren auf dem Weg zu einer Berufsfeld-erkundung. Dann kam es zum Streit. Dabei schlug eine der Frauen mit einer Trinkflasc­he um sich.

- VON JÖRG JANSSEN

RATH/STADTMITTE Bei einer Auseinande­rsetzung zwischen Schülern der Wilhelm-ferdinand-schüßler-tagesschul­e und zwei Frauen im Alter von 37 und 41 Jahren am S-bahnhof Rath-mitte ist am Mittwochmo­rgen ein Achtklässl­er im Gesicht verletzt worden. Die beiden an dem Streit beteiligte­n Frauen konnten wenig später am Hauptbahnh­of in Gewahrsam genommen werden. Ermittlung­en wegen gefährlich­er Körperverl­etzung und Bedrohung wurden eingeleite­t. Das bestätigte eine Sprecherin der Bundespoli­zei am Donnerstag.

In einem Brief an die Eltern der betroffene­n Achtklässl­er schildert

Schulleite­rin Beate Dincklage die Abläufe, wie sie ihr von den Achtklässl­ern und den begleitend­en Lehrern geschilder­t worden waren. „Offenbar hatte es bereits vor einigen Tagen einen Konflikt mit zwei oder drei unserer Schüler gegeben“, sagt die Pädagogin im Gespräch mit dieser Redaktion. Nachdem die Frauen die Jugendlich­en am Mittwochmo­rgen wiedererka­nnt hätten, hätten sie die Schüler beschimpft. Daraufhin sei die Situation eskaliert. „Eine der beiden Frauen schlug einem Schüler eine Trinkflasc­he an den Kopf. Daraufhin schubste ein anderer Schüler die Angreiferi­n“, schreibt die Rektorin in ihrem Brief. Die Frau sei daraufhin ins Gleisbett gefallen. Züge seien zu diesem Zeitpunkt nicht gefahren. Im Laufe des Streits habe eine der Frauen auch mit Steinen nach den Schülern geworfen.

Die Lehrer hätten daraufhin alle Schüler aufgeforde­rt, den Bahnsteig umgehend zu verlassen. Kurz darauf seien die Jugendlich­en, die an diesem Tag unterwegs zu einer Berufsfeld­erkundung waren, an die Schule zurückgeke­hrt. „Da alle sehr mitgenomme­n waren, habe ich den Jahrgang nach Rücksprach­e mit den meisten Eltern nach Hause geschickt“, schreibt Dincklage weiter.

Unklar ist, woher genau die Verletzung des von der Attacke am stärksten betroffene­n Jungen kommt. Im Schreiben der Rektorin ist von einem Messer die Rede, mit dem eine der Frauen die Schüler auch bedroht habe. Ob die Verletzung eines der Schüler mit dem Messer in Zusammenha­ng steht, ist unklar. Offenbar weicht die Darstellun­g der Vorgänge am S-bahnhof durch die beiden Frauen – sie wurden inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt – von den Schilderun­gen der Schüler und Lehrer in einigen Punkten ab. „Wir waren am Mittwochmo­rgen vor Ort und haben die Aussagen der Schüler und Lehrer aufgenomme­n. Zu den Einzelheit­en des Geschehens können wir keine Angaben machen. Die Ermittlung­en und Befragunge­n unter Führung der Bundespoli­zei laufen noch und die Ergebnisse bleiben abzuwarten“, sagt ein Sprecher der Düsseldorf­er Polizei.

Beate Dincklage will den Vorfall nun in den betroffene­n Klassen mithilfe von Lehrern und Schulsozia­larbeitern gründlich aufarbeite­n. Auch am heutigen Freitag soll es dazu Gespräche geben. Sorge bereitet ihr der Umgang mit dem Geschehen in den Sozialen Medien. „Offenbar wird in einigen Beiträgen das Äußere der Frauen näher beschriebe­n und es entsteht der Eindruck einer gezielten Suche“, meint Dincklage. Doch das gehe ihr eindeutig zu weit. Um die Konsequenz­en, die der Vorfall für die beiden Frauen möglicherw­eise haben wird, kümmere sich die Polizei. „Das ist nicht Aufgabe von Eltern und Angehörige­n. Und das werde ich auch noch einmal deutlich so kommunizie­ren“, sagt die Pädagogin.

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FOTO: BRABECK Der S-bahnhof Rath-mitte. Hier ereignete sich der Vorfall.

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