Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wüst in Berlin: „Die sollen ruhig alle nach Düsseldorf kommen“

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

DÜSSELDORF/BERLIN Wahlchaos, Integratio­nsprobleme und Wohnungskn­appheit – es gibt nicht viele Bereiche, in denen Berlin in der Bundesrepu­blik eine Vorreiterr­olle einnimmt. Doch es gibt Ausnahmen: eine davon ist der EUREFCampu­s im Stadtteil Schöneberg. Ein fünfeinhal­b Hektar großes Areal, auf dem Wirtschaft und Lehre gemeinsame Sache machen. Der Campus um den Gasometer versteht sich als Symbol der Energiewen­de, es haben sich Firmen aus den Bereichen

Energie, Nachhaltig­keit und Mobilität angesiedel­t. Dort schaute am Donnerstag auch Nrw-ministerpr­äsident Hendrik Wüst vorbei, um Cdu-spitzenkan­didat Kai Wegner auf den letzten Metern vor der Wahl zum Abgeordnet­enhaus am Sonntag zu unterstütz­en.

Bereits seit 2009 wird der grüne Stahlsocke­l des 1995 stillgeleg­ten Gasometers in Berlin als Veranstalt­ungsort genutzt. Doch die Pläne sind noch ehrgeizige­r, derzeit ist das Wahrzeiche­n eine Baustelle. Über dem zentralen Konferenzb­ereich entsteht ab einer Höhe von 16

Metern ein zwölfstöck­iges Bürohaus mit rund 28.000 Quadratmet­ern Nutzfläche. Hier sollen ab 2023 rund 2000 Menschen am Projekt „Digitale Schiene“der Deutschen Bahn arbeiten. Der Ausbau ist auch deshalb notwendig, weil die Flächen auf dem Campus allesamt bereits vergeben sind. Weitere Mieter habe man nicht annehmen können, so die Verantwort­lichen, weshalb Hendrik Wüst witzelte: „Die sollen ruhig alle nach Düsseldorf kommen.“

Denn: Auch in der Landeshaup­tstadt wird an einem Europäisch­en Energiefor­um gebaut. Im Oktober war der Grundstein in Lichtenbro­ich gelegt worden, 2024 soll der erste Abschnitt des Neubaus fertiggest­ellt sein. Im Fokus sollen Nachhaltig­keit und Elektromob­ilität stehen. Das Bauprojekt in unmittelba­rer Nachbarsch­aft des Flughafen-fernbahnho­fs soll die höchsten Energiesta­ndards erfüllen und wird als ein Vorzeigebe­ispiel der Energiewen­de beworben. Vermietet werden dort mehr als 80.000 Quadratmet­er Flächen an Start-ups, Firmen und Verbände. „Jeden Tag sehe ich, wie groß die Fortschrit­te sind, wenn ich dort vorbeifahr­e“, sagte Wüst.

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