Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kein Campino-weg für Urdenbach
Sieben Straßen sollen im Süden umbenannt werden. Die Stadt bereitet Info-termine für die Stadtbezirke 9 und 10 vor.
DÜSSELDORF-SÜD Sieben der elf Straßen, die in Düsseldorf umbenannt werden sollen, liegen im Düsseldorfer Süden: fünf (Petersstraße, Leutweinstraße, Woermannstraße, Lüderitzstraße und Pfitznerstraße), im Stadtbezirk 9, zwei im Stadtbezirk 10 ( Wilhelm-schmidtbonn-straße, Hans-christoph-seebohm-straße). Eine Kommission unter Federführung des Stadtarchivs und der Mahn- und Gedenkstätte hatte vor einiger Zeit alle Düsseldorfer Straßennamen unter dem Aspekt unter die Lupe genommen, ob die Namensgeber unbedenklich sind. Bei zwölf Straßen waren sich die Mitglieder einig und schlugen sie der Politik zur Umbenennung vor.
Alle zwölf haben gemeinsam, dass sie selber eine nicht bedenkliche Nazi-vergangenheit haben oder von diesen für ihre oft grauenvollen Taten während der Zeit der deutschen Besetzung von Teilen Afrikas Anfang des 20. Jahrhunderts gehuldigt wurden.
Die Möglichkeit, an einer städtischen Online-veranstaltung in der vergangenen Woche teilzunehmen, kamen viele nach, darunter nicht wenige der Menschen, die an den betroffenen Straßen wohnen und die wissen wollten, was auf sie mit einer Umbenennung zukommt. Das interessiert auch Karl-jürgen Lindner, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Urdenbacher Acker. Dort sind vier der fünf Straßen aus dem Stadtbezirk 9 beheimatet. Start des dortigen Siedlungsbaus war Mitte der 1930er Jahre, die Namens-wahl aus dem Jahr 1937 fiel also nicht ohne Grund auf die als Helden verehrten, aus heutiger Sicht verbrecherisch tätigen Kolonialisten. „In den späteren