Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Elf Straßen sollen umbenannt werden

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Jahren kamen Stichstraß­en in dem Viertel hinzu, wie etwa die AdolfKolpi­ng-straße“, erläutert Lindner. Die seien alle unbedenkli­ch.

Ihn hat beruhigt, dass die Verwaltung zusagte, dass allen betroffene­n Privatpers­onen die Kosten erstattet werden und es für diese seperate Termine im Bürgerbüro geben soll. Doch ihn ärgert, dass davon die ansässigen Firmen nicht profitiere­n. Er könne sich vorstellen, dass deswegen gegen einen Umbenennun­gsbeschlus­s geklagt werde. Lindner weist zudem daraufhin, dass viele Bewohner der Siedlung Urdenbache­r Acker 70 Jahre und älter seien. Deswegen sei es wichtig, dass diese bei allem, was es zu tun gebe, nicht alleine gelassen würden.

Der Vorsitzend­e der Siedlergem­einschaft fragt sich: Hätte aber eine Klage nicht schon lange eingereich­t werden müssen, da es ja einen Beschluss des Düsseldorf­er Stadtrates vom September 2021 gibt? Die Stadt klärt auf Anfrage auf: „Die Umbenennun­g einer Straße durch den Rat kann nur im Rahmen einer Ermessense­ntscheidun­g getroffen werden, bei der sowohl die Interessen der Anlieger an der Beibehaltu­ng des bisherigen Namens als auch das Votum der örtlich betroffene­n Bezirksver­tretung zu der beabsichti­gten Neubenennu­ng zu berücksich­tigen sind. Bei dem sodann gefassten konkreten Umbenennun­gsbeschlus­s (Straße x wird in Straße y umbenannt) handelt es sich um eine Allgemeinv­erfügung, die von den in ihren Rechten betroffene­n Anliegern beklagt werden kann.“Das muss dann innerhalb von vier Wochen nach Veröffentl­ichung im Amtsblatt passieren. Die Stadt weiter: „Vor diesem rechtliche­n Hintergrun­d könne der vom Rat gefasste Beschluss trotz seines insoweit Verbindlic­hkeit suggeriere­nden Wortlauts (der Rat „wird die in Kategorie A eingestuft­en Straßen umbenennen“) lediglich als eine Absichtser­klärung verstanden werden, die Straßen umzubenenn­en.

Noch in diesem Jahr, so ist es auch der Plan der Politik, sollen nun Fakten geschaffen werden. Allerdings nicht, bevor es jeweils eine Bürgervers­ammlung gibt. Nach Plänen der Bezirksver­waltungsst­ellen 9 und 10 ist jeweils ein Termin rund um Ostern geplant, heißt es auf Anfrage. Einen gemeinsame­n Termin sieht Nils Dolle, Leiter der Verwaltung­sstelle 9, kritisch: Es wären dann Anwohner von gleich sieben Straßen eingeladen. Ein wenig problemati­sch ist es bei der Lüderitzst­raße, die eine Seite der Straße gehört nach Urdenbach (Stadtbezir­k 9), die andere nach Garath (Stadtbezir­k 10). Auf dieser scheint ein Fan der Toten Hosen zu leben. Als Vorschläge wurden bei der Stadt eingereich­t:

Campino-weg und Andreas-fregeStraß­e. Ein Glück für den Sänger: In Deutschlan­d werden keine Straßen nach Lebenden benannt.

Der Vorstand der Siedlergem­einschaft möchte die Namenswahl in Urdenbach keinen Ortsfremde­n überlassen. Alle 140 Mitglieder sind angeschrie­ben worden und sollen dem Vorstand in den nächsten 14 Tagen Ideen einreichen. Lindner geht davon aus, dass die Hälfte der Mitglieder von einer Namensumbe­nennung betroffen ist. Der Vorstand werde dann über die Vorschläge entscheide­n, die man an die Stadt weiterleit­et. „Hier haben viele den Wunsch geäußert, dass sich die neuen Namen auf die benachbart­e Urdenbache­r Kämpe beziehen.“

Verwaltung und Politik würden es gerne sehen, dass mehr Frauen zum Zug kommen. Das weibliche Geschlecht ist bei Düsseldorf Straßennam­en unterreprä­sentiert.

Überprüfun­g durch Kommission

Zwölf Straßennam­en sehen die Mitglieder so kritisch, dass sie sie zur Umbenennun­g vorgeschla­gen haben: HansChrist­oph-seebohm-straße, Heinz-ingenstau-straße, Leutweinst­raße, Lüderitzst­raße, Petersstra­ße, Pfitznerst­raße, Porschestr­aße, Schlieffen­straße, Wilhelm-schmidtbon­n-straße, Wissmannst­raße, Woermannst­raße.

Sonderfall

Der Münchhause­nweg wird umgewidmet

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