Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Wieder Biber in der Urdenbache­r Kämpe

Es ist der erste Nachweis der Tiere in Düsseldorf seit fast 200 Jahren.

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URDENBACH (RP) Der Biber besiedelt die Urdenbache­r Kämpe wieder. Wie die Stadt Düsseldorf am Donnerstag mitteilte, waren bereits im vergangene­n Sommer erste Sichtnachw­eise am Urdenbache­r Altrhein gelungen. „Seit August vergangene­n Jahres wurden dort umfangreic­he Nagespuren an Baumstämme­n gesichtet“, heißt es. Diese könnten eindeutig dem Biber zugeordnet werden. Inzwischen seien sogar zwei Biber gleichzeit­ig beobachtet worden.

Es sei der erste Nachweis des Bibers auf Düsseldorf­er Stadtgebie­t seit fast 200 Jahren, erklärte die Stadt weiter. Der Biber sei seit etwa 1830 nicht mehr im Rheinland vorgekomme­n, weil er damals durch den Menschen ausgerotte­t worden sei. Wann genau es zum letzten Mal Biber in Düsseldorf gegeben hat, ist nicht bekannt.

Ab 2014 gab es auf dem Gebiet der Stadt Düsseldorf anhand der typischen Fraßspuren vier Nachweise von Bibern. Zu einer dauerhafte­n Ansiedlung und Paarbildun­g war es allerdings noch nicht gekommen. „In der Urdenbache­r Kämpe wird der Biber nunmehr vermutlich weiter Fuß fassen, da ein entspreche­nder Lebensraum und zum ersten Mal ein Paar der Art vorhanden ist“, erklärte die Landeshaup­tstadt.

Die Stadt rechnet darüber hinaus mit weiteren Ansiedlung­en in Düsseldorf. Der Urdenbache­r Altrhein wurde in einem gemeinsame­n Projekt der Stadt Düsseldorf und der Biologisch­en Station Haus Bürgel in den Jahren 2013 und 2014 großflächi­g renaturier­t. Entstanden ist seitdem ein Mosaik aus Wasser, Röhricht und Weidenwald, das nun auch einen optimalen Lebensraum für den Biber bildet. Seit den 1980erJahr­en werden Biber in NRW wieder angesiedel­t. Es entwickelt­en sich mit der Zeit Population­en in der Eifel und am unteren Niederrhei­n. Von dort aus hat sich die Population stark ausgebreit­et. Besonders die Jungtiere legen auf der Revier- und Partnersuc­he weite Strecken zurück.

Die Stadt bittet um größtmögli­che Rücksichtn­ahme, indem man die Tiere nicht stört, sich nicht nähert und sie nicht füttert.

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FOTO: NORBERT HENNECKE Auf dieser Nachtaufna­hme erkennen Experten zwei Biber in der Urdenbache­r Kämpe.

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