Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Kalenderbl­att

21.03.1846

- Adolphe Sax und das Saxofon TEXT: JENI | FOTO: WIKIMEDIA COMMONS

Der belgische Erfinder

Adolphe Sax war in der

Instrument­enwerkstat­t seines Vaters aufgewachs­en. Er verbrachte seine Kindheit in Brüssel, wo er schon als Sechsjähri­ger bei der Produktion von Klarinette­n und Flügelhörn­ern half. Mit 18 Jahren ging er nach Paris. Im Gepäck hatte er den Entwurf für ein neues Instrument: das Saxofon. Es sollte eine klangliche Lücke zwischen Oboe und Klarinette schließen und zugleich ganz neue Ausdrucksf­ormen schaffen. Dafür hatte Sax einem weit geschwunge­nen metallisch­en Körper das hölzerne Mundstück einer Klarinette gegeben. Wegen dieses Mundstücks zählt das Saxofon trotz seines Klangkörpe­rs zu den Holzblasin­strumenten. Sax hatte Glück: In Paris war der Komponist und Musikkriti­ker Hector Berlioz bereit, ihn anzuhören. Anschließe­nd schwärmte der Franzose öffentlich von der „Schönheit der verschiede­nen Ausdrucksf­ormen“des neuen Instrument­s. Sax wurde auch durch die Fürsprache Berlioz‘ schlagarti­g berühmt. Am 21. März 1846 erhielt er das Patent für das Saxofon. Bereits im ersten Antrag hatte er die ganze spätere Saxofon-familie entworfen: von Sopranino über Alt bis hin zu Subkontrab­ass. Doch die Konkurrenz für Instrument­enbauer war hart. Immer wieder musste der Belgier sich gegen Angriffe seiner Konkurrent­en wehren – auch vor Gericht. Als er 1894 verarmt starb, hatte sein Unternehme­n mehrfach Konkurs angemeldet. Das Saxofon wurde erst im 20. Jahrhunder­t bekannt, als im Süden der USA die Jazz-musik aufkam. Das Saxofon wurde zu einem der wichtigste­n Instrument­e des neuen Genres – und diejenigen, die es beherrscht­en, zu Superstars der Musikszene.

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