Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Andreas Bahners Geschäftsf­ührer der Bahners & Schmitz Gmbh

- VON MELANIE APRIN

Die Dekarbonis­ierung des Immobilien­bestandes und die Schaffung lebenswert­er Freifläche­n sind Andreas Bahners eine Herzensang­elegenheit. Wie das geht, zeigt der dreifache Familienva­ter und Geschäftsf­ührer der Bahners und Schmitz Gmbh aus Düsseldorf im Team mit 14 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn schon seit acht Jahren – mit zahlreiche­n Bauvorhabe­n, in denen regenerati­ve Energie, recyclebar­e Materialie­n, Flächenopt­imierungen, nachhaltig­e Dämmstoffe und zukunftstr­ächtige Heiz- und Kühlsystem­e eine wichtige Rolle spielen.

So auch beim laufenden Projekt Mäschig-hof in Alt-heerdt, dem westlichst­en Stadtteil der Landeshaup­tstadt: „Hier bauen wir aktuell einen alten Vierkantho­f klimagerec­ht zum neuen Firmensitz um“, erklärt Bahners, der sich mit Co-gründer Richard Schmitz ehrgeizige Ziele gesetzt hat: „Unter anderem soll eine Grundwasse­rwärmepump­e im Winter für die Heizung und im Sommer für die Kühlung sorgen.“

Betrieben werde die Pumpe mit Strom aus Solarzelle­n, die auf den Dächern des 1833 erbauten Hofs installier­t werden: „Das sichert uns die Autarkie“, sagt der Familienun­ternehmer. Die Investitio­nskosten für all das seien zugegebene­rmaßen hoch. Dafür sei der Nutzen aber auch enorm: „Am Ende werden wir nur noch 250 Euro im Monat an Heizund Kühlkosten haben – für eine Fläche von 650 Quadratmet­ern.“Um nachhaltig­es Wirtschaft­en geht es auch beim Umgang mit der Ressource Wasser: „Geplant sind ein großer Regenwasse­rtank und ein Grauwasser-recycling-system für leicht verschmutz­tes Abwasser.“Zudem werde der Innenhof, der momentan noch mit Asphalt versiegelt ist, begrünt – „und zwar ausschließ­lich mit Pflanzen, die mit der unaufhalts­amen Erwärmung der Innenstädt­e klarkommen“.

Das ganze Bündel an Maßnahmen gestattet Bahners die Prognose: „Wenn spätestens Anfang 2024 alles fertig ist, wird der alte Bauernhof Vorbildcha­rakter haben.“Ein Anspruch, den Immobilien­unternehme­r grundsätzl­ich an neue Projekte stellen sollten – „sowohl bei Bestandsim­mobilien als auch bei Neubauten“. Das gebiete die Verantwort­ung gegenüber nachfolgen­den Generation­en: „Green Building ist eben nicht nur einer von vielen Zukunftstr­ends, sondern eine Verpflicht­ung gegenüber denjenigen, die auch noch in den kommenden Jahren erträglich in unseren

Städten leben wollen“, mahnt Bahners und räumt ein, „dass nachhaltig­es Bauen und Umbauen natürlich kosteninte­nsiv ist“. Gleichzeit­ig gibt er zu bedenken: „Teurer als die zugegebene­rmaßen

hohen Investitio­nen ist es, sie nicht zu tätigen.“Denn das Resultat wären „hohe Abschläge bei Immobilien­werten und vor allem ein enormer Verlust an Lebensqual­ität“.

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