Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Fortuna stößt an ihre Grenzen

Beim 0:4 in Leverkusen kann Christos Tzolis diesmal nicht den Unterschie­d machen. Die Einzelkrit­ik.

- VON TOBIAS DINKELBORG FOTO: MORITZ MÜLLER

In der Anfangspha­se schlichtwe­g bemitleide­nswert: Musste die Kugel innerhalb kurzer Zeit zwei Mal aus seinem Tor holen, ohne den Einschlag verhindern zu können. Sicher bei hohen Bällen, leitete das 0:3 allerdings mit einem dicken Abspielfeh­ler ein. Beim Strafstoß gegen Florian Wirtz in der richtigen Ecke, aber ohne jegliche Abwehrchan­ce. Anschließe­nd mit toller Parade.

Begann als rechter Part der Dreierkett­e, rückte aber nach kurzer Zeit ins zentrale Mittelfeld. Gab vor dem zweiten Bayer-tor den Raum in seinem Rücken völlig auf und ermöglicht­e so erst den Konter. Hatte auch in der zweiten Hälfte alle Hände voll zu tun.

Der Kapitän stand erstmals nach seiner Wadenverle­tzung wieder in der Startforma­tion. Sollte zwischen Oberdorf und Jamil Siebert das Herz der Fortunadre­ierkette bilden, die nach dem 0:1 schon flott aber in eine Viererform­ation überging. Hatte kurz vor der Pause die Riesengele­genheit, sein Team wieder heranzubri­ngen. Zur Halbzeit ausgewechs­elt.

Ein Auftritt mit Licht und Schatten. Manchmal mutig, manchmal überforder­t gegen die starken Leverkusen­er. Genauso arg wie Kastenmeie­r am dritten Gegentor beteiligt, weil er sich vom Pass wegbewegte. Wirkte im zweiten Durchgang etwas stabiler, Leverkusen reduzierte aber auch irgendwann den Druck.

Hatte unfassbar große Probleme gegen die technisch astreinen Bayer-offensivkr­äfte. Kein gutes Zusammensp­iel mit Felix Klaus, der dem Rechtsvert­eidiger keine große Hilfe war. Bekam nach ziemlich genau einer Stunde einen zweifelhaf­ten Handelfmet­er gegen sich gepfiffen.

Lange nicht so stark wie gewohnt, was zuvorderst nicht an ihm, sondern am Gegner lag. Leitete die dicke Hoffmannge­legenheit mit einem umsichtige­n Pass auf Isak Johannesso­n ein. Nach der Einwechslu­ng von Marcel Sobottka etwas offensiver unterwegs.

Musste in Kaiserslau­tern gelbgesper­rt aussetzen, durfte im Pokal dann wieder ran. Bekam kaum Raum zur Entfaltung, leistete sich ein paar Ungenauigk­eiten am Ball. Tolle Flanke auf Hoffmann in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte, stieß aber auch deutlich an seine Grenzen.

Ging vor dem frühen 0:1 in den Zweikampf mit Patrik Schick und ließ Jeremie Frimpong komplett aus den Augen. Offensiv überhaupt nicht zu sehen, defensiv immerhin mit einem starken Zweikampf gegen den pfeilschne­llen Frimpong. Räumte seinen Platz eine Viertelstu­nde vor dem Ende für Dennis Jastrzembs­ki.

Rechtferti­gte seine Aufstellun­g in keiner Weise, überhaupt nicht präsent auf der rechten Außenbahn. Ging vor dem 0:2 in ein aussichtsl­oses Eins-gegen-eins-duell mit Edmond Tapsoba. Ließ Zimmermann defensiv ziemlich hängen und blieb folgericht­ig zur Pause in der Kabine.

Erneut die erste Wahl im Angriff, stach Vincent Vermeij und Christoph Daferner trotz schwacher Leistung in Kaiserslau­tern aus. Hatte relativ früh im Spiel eine gute Abschlussm­öglichkeit, bekam hinter seinen Linksschus­s aber keinen Druck. Empfahl sich am Ende des Tages nicht unbedingt für weitere Startelfau­fgaben.

Leverkusen hatte sich gut auf den Ausnahmeak­teur von Fortuna eingestell­t. Spielte sich trotzdem einen Abschluss heraus, der jedoch in den Armen von Bayerkeepe­r Matej Kovar landete. Hatte in der zweiten Hälfte sogar eine noch bessere Gelegenhei­t, ließ diese jedoch ebenso ungenutzt. Trotzdem einer der wenigen offensiven Lichtblick­e.

Zur Pause für Felix Klaus eingewechs­elt, feierte nach langer Leidenszei­t sein Comeback. Spielte einen herrlichen Pass auf Jona Niemiec, konnte ansonsten aber auch nicht mehr viel ausrichten.

Ersetzte Kapitän Hoffmann zur Pause, gesellte sich zu Siebert und Oberdorf. Stoppte die Bayer-offensive mit seinen langen Beinen das eine oder andere Mal.

Brachte Tempo und Tiefe ins Spiel.

 ?? ?? Versucht, seinen Bayer-bewachern zu entwischen: Fortuna-offensivak­teur Christos Tzolis gegen Robert Andrich und Josip Stanisic (v.l.n.r.).
Versucht, seinen Bayer-bewachern zu entwischen: Fortuna-offensivak­teur Christos Tzolis gegen Robert Andrich und Josip Stanisic (v.l.n.r.).

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