Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Kein Anlass zur Enttäuschung!
Ein kurzer Moment der Enttäuschung ist zulässig. Mehr aber auch nicht! Es ist nur menschlich, dass Fortunas Profis nach der 0:4-Niederlage im Halbfinale des Dfb-pokals bei Bayer Leverkusen frustriert waren, dass sie sich mehr erhofft hatten vom bislang größten und wichtigsten Spiel dieser Saison. Wenn sie sich nicht mehr erhofft hätten, hätten sie schließlich gar nicht erst antreten dürfen zu diesem Vergleich. Das Finale in Berlin war das Ziel, logisch. Aber so, wie ihr Gegner die Partie annahm, hatte Fortuna keine realistische Chance.
Genau so muss nun in den Köpfen der Spieler die Wertung dieser Partie angegangen werden. Leverkusen war zu gut – das ist die einfache Schlussfolgerung aus dem 0:4 am Mittwochabend. Sicher hat es Fortuna der Alonso-truppe bei den ersten drei Gegentreffern etwas zu leicht gemacht, war einen Tick zu naiv, etwas zu mutig. Aber hätte sie sich nur hinten in der eigenen Abwehr eingemauert, so hätte der kommende Deutsche Meister mit großer Sicherheit irgendwann trotzdem Lösungen gefunden und ein ähnliches Ergebnis erzielt.
Fortunas Maßstab sind ihre Gegner in der Zweiten Liga. Zum Beispiel der nächste: Eintracht Braunschweig am Sonntag. Die Hütte wird voll sein beim dritten und letzten „Fortuna-für-alle“-spiel der Saison, und die Düsseldorfer Fans werden ihr Team genauso freundlich und stolz empfangen, wie sie es am Mittwochabend in der Bayarena verabschiedet haben. Diesen Rückhalt muss die Mannschaft nutzen, um eine konzentrierte und konsequente Leistung abzurufen.
Unterm Strich sind die nächsten sieben Spiele im deutschen Unterhaus sogar wichtiger als das Halbfinale. Berlin war ein schöner Traum, der Aufstieg ist ein realistisches Ziel. Fortuna kann den Sprung in die Bundesliga schaffen, der für sie vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht sehr wichtig wäre. Leverkusen darf dabei keinen Bruch bedeuten, denn in Sachen Aufstieg wurde am Mittwoch nicht das Geringste verloren.