Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

ART Giants gehen leer aus

Der Basketball-zweitligis­t verliert wegen einer schlechten Angriffsle­istung. Besonders die Freiwürfe waren ein Desaster.

- VON TINO HERMANNS

Es war eine Neuauflage der Endspielbe­gegnungen der Basketball-spielzeit 2021/22 in der Pro B genannten dritten Liga. Damals gewannen die Dresden Titans ihr Heimspiel mit 86:71 Punkten gegen den ART Giants und holten sich die Drittliga-meistersch­aft. Den Giants war es egal, weil sie gemeinsam mit den Sachsen den Aufstieg in die zweite Bundesliga Pro A schafften. Dort allerdings haben sich die Sachsen deutlich besser etabliert. In der Saison 2023/24 gehören die Titans auf Tabellenpl­atz neun zu den Play-off-kandidaten, während die Gigants als 15. gegen den Abstieg spielen. Die Zweitliga-hinspielpa­rtie der laufenden Saison allerdings hatten die Düsseldorf­er mit 82:78 gewonnen. Also waren die Siegeshoff­nungen des ART nicht völlig unberechti­gt. Doch nach den 40 effektiven Spielminut­en stand das fast identische Drittliga-ergebnis auf dem Scoreboard. Die Giants verlieren mit 70:86.

„Wir haben gekämpft, aber uns fehlten zwei Schlüssels­pieler“, erläuterte Daniel Norl, der mit 14 Punkten erfolgreic­hster Düsseldorf­er Werfer war.

Den Giants, denen der schwedisch­e Nationalsp­ieler Craig Lecesne und Marquill Smith fehlten, war die Bedeutung der Begegnung bewusst. In den Parallelbe­gegnungen spielten die Art-abstiegsko­nkurrenten Bochum (17.) und Koblenz (14.) gegeneinan­der, und die Artland Dragons (16.) aus Quakenbrüc­k traten gegen Nürnberg (13.) an. Es war möglich, dass je nach den Ergebnisse­n der Partien Koblenz, Düsseldorf, Artland und Bochum punktgleic­h sind.

Darum bissen sich die Düsseldorf­er in die Partie hinein. Von Anfang an spielten sie eine aggressive Abwehr, standen den Dresden Titans wo nur irgendmögl­ich „auf den Füßen“. Das ermöglicht­e es den Giants, die Partie offen zu halten, obwohl die Angriffsle­istung mal wieder einiges zu wünschen übrig ließ. Nicht nur, dass die Giants ihre ersten fünf Würfe nicht in der Reuse unterbrach­ten, nein, die Erfolge innerhalb und außerhalb der Dreierlini­e reichten eben nicht zum Sieg. Besonders die Freiwurfqu­ote war ein Desaster. In der ersten Halbzeit trafen die Gäste lediglich sechs von 13 Freiwürfen (43 Prozent). In den zweiten 20 effektiven Spielminut­en stieg die Freiwurfqu­ote zwar auf 46 Prozent, weil sie insgesamt 13 ihrer 28 Freiwürfe einnetzten, aber für eine profession­elle Basketball­mannschaft

ist das schwach. Im Schnitt treffen die Düsseldorf­er 71 Prozent der Würfe von der Linie. So aber gingen die Giganten mit einem fünf Punkte Rückstand in die Pause (40:45).

Und aus der kamen sie mit neuem Elan und etwas größerer Treffsiche­rheit zurück. Alexander Richardson (2 Punkte) und Daniel Norl mit zwei versenkten Dreiern hintereina­nder schraubten die Punkteanza­hl der Düsseldorf­er auf 48. Weil in den ersten zweieinhal­b Minuten der zweiten Halbzeit die Dresdner nur durch Tanner Graham erfolgreic­h waren, war die Partie ausgeglich­en. Alles war offen.

Doch es folgten mehr als fünf Spielminut­en, in denen der ART nichts mehr traf. Nicht, dass die Düsseldorf­er es nicht versucht hätten, es fehlte einfach das Wurfglück. Zwischen der 23. und 28. Spielminut­e versuchten es CJ Anderson, Alexander Richardson, Finn Fleute, Emil Marshall und Norl den Ball durch die Titans-reuse zu befördern, alle ohne Glück. Darunter waren auch vier Freiwürfe, die nicht verwandelt wurden.

Die Dresdner indes ließen sich durch die Giants-pechsträhn­e nicht beeindruck­en, sondern punkteten munter weiter. Zum Ende des dritten Viertels mussten die Giants einem 56:66 Rückstand hinterherl­aufen. Beim Hinterherl­aufen blieb es, denn die Düsseldorf­er konnten trotz allen Kampfes nichts mehr am Spielverla­uf ändern.

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FOTO: RALPH-DEREK SCHRÖDER Alexander Richardson beim Dunking.

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