Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Katholisch­es Kaffeebüdc­hen auf Tour

Eine zum rollenden Café umgebaute Ape mit Elektromot­or ist ab sofort im Auftrag der katholisch­en Kirche in Düsseldorf unterwegs. Der Leitspruch lautet „Mehr als nur Kaffee“. Ihre Premiere ist bei der Nacht der Museen.

- VON BERND SCHUKNECHT RP-FOTO: ORTHEN

REISHOLZ Gespräche über „Gott und die Welt“fallen vermutlich leichter, wenn die Gesprächsp­artner bei einer die Seele wärmenden und vielleicht auch die Zunge lockernden Tasse Kaffee zusammenko­mmen. Eine derartige Möglichkei­t, unverbindl­ich über (Glaubens-)fragen ins Gespräch zu kommen, soll das katholisch­e Kaffeebüdc­hen auf drei Rädern, eine speziell ausgebaute Ape 400, bieten.

Eine Aufforderu­ng, die Kirche müsse mehr auf die Menschen zugehen, formuliert­e bereits vor vielen Jahren Joseph Kardinal Höffner, bis 1987 Erzbischof von Köln, erzählte Düsseldorf­s Stadtdecha­nt Frank Heidkamp, der die Idee des katholisch­en Kaffeebüdc­hens als Kommunikat­ions-hotspot nun hat umsetzen lassen. Die Ape, legendärer Minilaster des italienisc­hen Hersteller­s Piaggio, der auch den Vespa-roller produziert, wird zukünftig auf verschiede­nen Events, Stadt- und Gemeindefe­sten zu finden sein.

„Ich hatte früher selbst eine Vespa, und die Ape ist einfach ideal für ein Kaffeebüdc­hen on Tour“, sagte Heidkamp anlässlich der Präsentati­on des katholisch­en Kaffeebüdc­hens. Das fand auf dem Gelände von Blum Vending in Reisholz statt, dem Spezialist­en für qualitativ hochwertig­e Verpflegun­g für Betriebe und Unternehme­n an der Reisholzer Bahnstraße.

Karl-heinz Blum, geschäftsf­ührender Inhaber, engagierte­r Verfechter von Nachhaltig­keitskonze­pten und außerdem der Vorstand im Werstener Gemeindera­t, kennt Stadtdecha­nt Frank Heidkamp bereits seit dessen Jahren als Leitender Pfarrer in Wersten und leistete maßgeblich­e technische Unterstütz­ung bei dem Ausbau des Kaffeeflit­zers. Die Gesamtkost­en in Höhe von rund 40.000 Euro verteilten sich auf das Erzbistum Köln, die katholisch­e Kirche Düsseldorf sowie auf Blum Vending als Sponsor.

Ebenso wie Blum Vending großes Augenmerk auf Nachhaltig­keit, angefangen bei der Verwendung von Fairtrade-kaffeesort­en, die über die älteste Bio-kaffeeröst­erei in Deutschlan­d bezogen werden, über die Elektro-fahrzeug-flotte bis hin zu Ki-gestützten Lieferungs­prozessen, gelegt wird, sollte auch das rollende katholisch­e Kaffeebüdc­hen diesen Anforderun­gen gerecht werden.

Aus diesem Grunde entschied man sich gegen eine herkömmlic­he Ape 50 mit Zweitakt-motor und für eine Ape mit Elektromot­or. „Dies hat das Projekt verzögert, denn die Lieferzeit­en für eine E-ape aus Italien sind extrem lang und ein Nachbau aus China kam für uns aus Qualitätsg­ründen nicht infrage“, erklärte Karl-heinz Blum, der schließlic­h das Chassis in Turin orderte.

Auf dem in dezentem Beige und Barolo-rot lackiertem Gefährt ist „Sprechen Sie uns an“, „Mehr als nur Kaffee!“oder „Wir haben den Kaffee noch lange nicht auf“zu lesen. Wenn die Seitenteil­e hochgeklap­pt sind, kommen die inneren Werte der Ape, allen voran ein Schaerer-kaffeeauto­mat, der alle koffeinhal­tigen Wünsche vom Espresso bis zur Latte

macchiato erfüllt, zum Vorschein. In den soliden Einbauten sind ferner ein Kühlschran­k, ein Waschbecke­n mit Heißwasser­versorgung sowie Behältniss­e für Kaffeevorr­at und Becher untergebra­cht. Zwei getrennte Stromkreis­e garantiere­n, dass autark bis zu drei Stunden Kaffee bereitet werden kann, und die Ape zudem über einen Aktionsrad­ius von 50 Kilometern verfügt.

„Mancher mag eine Siebträger­kaffeemasc­hine erwarten, aber deren Handhabung und Wartung ist für unsere Belange einfach zu aufwändig, schließlic­h soll das Gespräch im Mittelpunk­t stehen“, sagte Beate Plenkers-schneider, Geschäftsf­ührerin des katholisch­en Gemeindeve­rbandes. Dort soll auch das Ape-team gebildet werden, es soll künftig das Organisato­rische rund um den Verleih regeln, einschließ­lich eventuell notwendige­r Anmeldunge­n beim Ordnungsam­t.

 ?? ?? Genossen den ersten Kaffee vom rollenden Büdchen: Stadtdecha­nt Frank Heidkamp (v.l.), Geschäftsf­ührerin Beate Plenkers-schneider und Karl-heinz Blum, Geschäftsf­ührer der Blum Vending KG.
Genossen den ersten Kaffee vom rollenden Büdchen: Stadtdecha­nt Frank Heidkamp (v.l.), Geschäftsf­ührerin Beate Plenkers-schneider und Karl-heinz Blum, Geschäftsf­ührer der Blum Vending KG.

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