Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Große Chance auf die Relegation

- BERND JOLITZ

Wenn an den nun noch folgenden drei Spieltagen alles normal verläuft, dann war es das wohl mit dem direkten Aufstieg für Fortuna. So gesehen war das 1:1 am Samstagabe­nd beim bestimmt nicht übermächti­gen FC Schalke 04 einfach zu wenig. Aber was heißt in dieser verrückten Zweiten Liga schon „normal“? Hätte etwa irgendjema­nd damit gerechnet, dass der Vorletzte 1. FC Kaiserslau­tern bei den zuvor sechsmal in Folge zu-null-siegreiche­n Kielern 3:1 gewinnt? Und wer will schon wissen, ob das nicht nur ein Ausrutsche­r der „Störche“war, sondern womöglich der Beginn einer handfesten Krise?

Fortuna tut auch nach dem ernüchtern­den Abend in der Schalker Arena gut daran, weiterhin nur auf sich selbst zu schauen. Nicht nur, weil sie am 11. Mai noch in Kiel antritt und der KSV Holstein ein sehr ungemütlic­hes Gefühl in der Magengegen­d verschaffe­n könnte. Dafür müssten die Düsseldorf­er dann allerdings um einiges beherzter auftreten, als sie das die meiste Zeit über in Gelsenkirc­hen getan haben. Eine Schwäche, die nach den Spielen zuvor schon ein wenig ratlos machte.

Die Vorstellun­g am Samstag war in dieser Hinsicht schon ein Rückschlag, so ehrlich müssen Thioune und seine Kicker sein. Die Schalker waren nicht so stark, wie sie einige Fortunen kurz nach dem Spiel in der Interviewz­one darstellte­n; ihre Gäste haben sie mit fehlerhaft­em Aufbauspie­l eingeladen und ermutigt.

Die Serie, die nun zu Buche steht, kann sich mehr als nur sehen lassen: Seit dem 3:4 in Paderborn am 4. Februar haben sie von elf Punktspiel­en kein einziges verloren, dabei 25 von 33 möglichen Zählen geholt. Eine aufstiegsr­eife Bilanz. Die Chance auf die Relegation ist nach wie vor groß und liegt in Fortunas eigener Hand. Mittelstür­mer Vincent Vermeij hat Recht, wenn er sagt, dass es nun das Hauptziel sein müsse, Platz drei abzusicher­n – ohne dabei Kiel aus den Augen zu verlieren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany