Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Trostlose Nullnummer im Derby

Die Landesligi­sten MSV Düsseldorf und SG Unterrathe­r spielen beim 0:0 wie Absteiger. Turu und West gehen unter.

- VON MARCUS GIESENFELD

MSV Düsseldorf - SG Unterrath 0:0 Deniz Aktag sitzt erst seit wenigen Wochen auf der Trainerban­k des Fußball-landesligi­sten SG Unterrath. Doch beim 43-Jährigen macht sich schon jetzt so etwas wie Resignatio­n breit. „Ich bin ein ehrlicher Mensch, der sagt, was er denkt. Und ich will auch meinem Ex-verein MSV Düsseldorf nichts Böses. Aber für das Spiel heute hätte man nicht mehr als 1,50 Euro Eintritt nehmen dürfen. Denn im Prinzip war das vom Niveau her schon ein Bezirkslig­a-duell“, schimpfte der Sgu-coach nach der trostlosen Nullnummer im Derby an der Heidelberg­er Straße. Aktags Worte waren insofern bemerkensw­ert, als dass sein Team im Gegensatz zum MSV fünf Spieltage vor Schluss immer noch alle Chancen hat, die Klasse zu halten. Aber irgendwie scheint dem Übungsleit­er alleine der Glaube daran zu fehlen, dass dies auch gelingen wird. „Es ist am Ende auch eine Frage der Qualität, und die fehlt uns in einigen Bereichen halt“, haderte der Nachfolger von Yannick Meurer. Damit spielte Aktag vor allen Dingen auf die vergebenen Großchance­n von Minkyu Kim und Jonas Frantzozas an. Kim hätte schon nach knapp einer Viertelstu­nde für Beruhigung auf der Unterrathe­r Bank sorgen können. Nachdem Msv-keeper Ayato Sato einen Schuss nur nach vorne abprallen lassen konnte, brachte Kim das Kunststück fertig, den Ball aus kurzer Entfernung vorbei am verwaisten Tor der Platzherre­n zu platzieren. „Den hätte auch ich noch rein gemacht“, sagte Toma Ivancic am Spielfeldr­and. Dass der sportliche Leiter der SGU im kommenden Auswärtssp­iel beim Cronenberg­er SC am Mittwochna­chmittag selbst noch einmal die Schuhe schnürt, ist nicht zu erwarten. Irgendwas muss sich der ratlos wirkende Deniz Aktag bis dahin aber einfallen lassen, wie er die Torflaute in den eigenen Reihen beheben will.

DJK Fortuna Dilkrath - Turu 80 4:0

Unter der Woche verkündete Turus Turus Trainer mit der Verpflicht­ung von Melva Luzalunga und den Vertragsve­rlängerung­en von vier Leistungst­rägern einige Personalie­n, die positiv in die Zukunft blicken lassen. Die sportliche Gegenwart der Turu sieht aber eher trist aus. Nach der 0:4-Niederlage bei Fortuna Dilkrath, der zweiten klaren Niederlage in Serie, sprach Francisco Carrasco sogar schon von einer Mini-krise. „Wir müssen zusehen, dass wir uns eine ordentlich­e Saison auf der Zielgerade­n nicht noch durch schlechte Ergebnisse kaputt machen“, forderte der Spanier. Bei immer noch im Abstiegska­mpf steckenden Dilkrather­n fehlte es der Turu an der nötigen Energie. „Uns hat auf vielen Positionen die Intensität gefelht, um diesem leidenscha­ftlich kämpfenden Gegner die Stirn zu bieten“, konstatier­te Carrasco. Hinzu kam, dass die Gäste bei den ersten beiden Gegentreff­ern (3., 31.) auch noch kräftig mithalfen. Die Hoffnung auf ein Comeback machte dann der Unparteiis­che zunichte, der den Platzherre­n kurz nach dem Seitenwech­sel einen Elfmeter zusprach. Nach Ansicht von Carrasco eine klare Fehlentsch­eidung. „Was für eine Idee er da hatte, weiß ich nicht. Ich habe zuvor ein Foul an uns gesehen“, so der 49-Jährige. Spielentsc­heidend war diese strittige Szene am Ende des Tages in diesem einseitige­n Spiel aber nicht.

Erwartungs­gemäß nichts zu holen gab es für Tabellensc­hlusslicht SC West beim heimstarke­n FC Remscheid. Immerhin hielten die wieder einmal mit dem letzten Aufgebot angetreten­en Gäste, bei denen diesmal auch Maciej Zieba, Martin Wagner und Marco Lüttgen in der Startelf fehlten, den Schaden in Grenzen. Für den SC West gilt es noch fünf Spiele, irgendwie und mit Anstand über die Bühne zu kriegen. Dann hat diese katastroph­ale Saison endlich ein Ende.

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FOTO: BENEDIKT JERUSALEM Omar Boudoudou vom MSV (r.) im Duell mit dem Unterrathe­r Roman Wakily.

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