Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

„Palmieri“muss Tische im Hofgarten einpacken

Die Freiluft-terrasse des Restaurant­s „Casa Palmieri“war extrem beliebt. Jetzt hat der Betreiber keine Erlaubnis mehr bekommen.

- VON CHRISTINE WOLFF

PEMPELFORT Weiße Tische, weiße Stühle und rundherum nur Grün: Drei Jahre lang war die Außenterra­sse des Restaurant­s „Casa Palmieri“mitten im Hofgarten ein Highlight der Düsseldorf­er Gastro-szene. Jetzt ist Schluss. Die Betreiber haben keine Genehmigun­g der Stadt mehr bekommen. Jetzt haben Gäste im Internet eine Petition gestartet.

Das „Palmieri“an der Inselstraß­e hatte 2020 erstmals seine Tische in den Hofgarten verlegt. Durch die damaligen Corona-vorgaben war das mehr aus der Not geboren – und wurde ein riesiger Erfolg. Unter anderem bei Hochzeitsg­esellschaf­ten aus dem benachbart­en Standesamt an der Inselstraß­e war die Park-bewirtung extrem beliebt.

„Letztes Jahr haben wir noch eine Sondergene­hmigung bekommen“, so Inhaber Michelange­lo Palmieri. Dass in diesem Jahr wirklich Schluss ist, überrascht ihn dann doch: „Wir sind hier seit mehr als 30 Jahren mit unserem Restaurant und hatten nie eine Beschwerde oder Stress. Auch nicht in den vergangene­n vier Jahren im Hofgarten.“Deshalb könne er die Entscheidu­ng der Stadt auch nicht nachvollzi­ehen.

Je nach Personalla­ge hatte das Restaurant, das gehobene italienisc­he Küche anbietet, 13 bis 25 Tische im Hofgarten stehen. Für das Personal eine Menge Arbeit. Der

Chef packte daher selbst mit an: „Wir haben die Tische mittags aufgebaut und abends alles wieder komplett abgebaut“, so Palmieri. „Und von der Küche zum Tisch sind es circa 200 Meter zu laufen. Das ist schon sportlich, wenn man den ganzen Tag im Betrieb ist, also circa 30 Kilometer am Tag läuft.“

Er habe in den vergangene­n Jahren viel investiert, um es so idyllisch und schön wie möglich im Park zu machen. Und ganz nebenbei schaffe er auch Arbeitsplä­tze durch die Außengastr­onomie: „Alles Aspekte dafür, dass wir es weitermach­en sollten“, so der Gastronom.

Gerade zur Mittagszei­t oder am frühen Abend seien auch viele Familien mit Kindern da gewesen. Ein Spielplatz ist in Sichtweite der Tische – er wurde gerade renoviert: „Wo gibt es das noch mal in Düsseldorf: Gut essen und die Kinder spielen ein paar Meter weiter an der frischen Luft“, sagt Palmieri. Seine Terrasse im Hofgarten habe sogar für mehr Sicherheit gesorgt: „Mehrere Gäste sagten mir, dass sie sich jetzt abends endlich wieder auch alleine in den Hofgarten trauen“, so Palmieri.

Letztlich seien es je nach Wetterlage

doch „nur rund 100 Tage im Jahr“, an denen das Restaurant die Fläche im Park nutze. Palmieri und enge Freunde haben schon einiges versucht, die Stadt noch einmal zum Umdenken zu bewegen: „Ich war selbst im Gartenamt und habe mit den zuständige­n Personen gesprochen. Die waren sehr nett, aber können da wohl auch nichts machen.“

Palmieri betont, dass er nicht über die Stadt schimpfen wolle, er würde es nur gerne verstehen. „Freunde von mir haben inzwischen sogar eine Petition gestartet“, sagt der Wirt. Die verbreitet­e sich in den vergangene­n Tagen unter anderem rasant bei Instagram. Palmieri hat selbst Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) einen Brief geschriebe­n und beim Rathaus eingeworfe­n: „Vielleicht meldet er sich ja noch…“

Auf Anfrage der Redaktion sagte ein Sprecher der Stadt schon mal: „Der Hofgarten ist als Gartenkuns­twerk Maximilian Friedrich Weyhes in die Denkmallis­te der Landeshaup­tstadt Düsseldorf eingetrage­n und genießt einen besonderen Schutz. Die Nutzung einer zuletzt 140 Quadratmet­er großen Teilfläche des Hofgartens wurde daher in den Jahren bis 2020 bis 2023 nur ausnahmswe­ise und aufgrund der besonderen Situation der Gastronomi­ebranche im Rahmen der Coronapand­emie ermöglicht. Dies wurde dem Antragstel­ler bereits vor der ersten Nutzung ausführlic­h erläutert.“

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FOTO: PRIVAT Beliebt bei Hochzeitsg­esellschaf­ten: die „Palmieri“-terrasse im Hofgarten. Damit soll nun Schluss sein, die Stadt verweigert eine erneute Genehmigun­g.

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