Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
„Palmieri“muss Tische im Hofgarten einpacken
Die Freiluft-terrasse des Restaurants „Casa Palmieri“war extrem beliebt. Jetzt hat der Betreiber keine Erlaubnis mehr bekommen.
PEMPELFORT Weiße Tische, weiße Stühle und rundherum nur Grün: Drei Jahre lang war die Außenterrasse des Restaurants „Casa Palmieri“mitten im Hofgarten ein Highlight der Düsseldorfer Gastro-szene. Jetzt ist Schluss. Die Betreiber haben keine Genehmigung der Stadt mehr bekommen. Jetzt haben Gäste im Internet eine Petition gestartet.
Das „Palmieri“an der Inselstraße hatte 2020 erstmals seine Tische in den Hofgarten verlegt. Durch die damaligen Corona-vorgaben war das mehr aus der Not geboren – und wurde ein riesiger Erfolg. Unter anderem bei Hochzeitsgesellschaften aus dem benachbarten Standesamt an der Inselstraße war die Park-bewirtung extrem beliebt.
„Letztes Jahr haben wir noch eine Sondergenehmigung bekommen“, so Inhaber Michelangelo Palmieri. Dass in diesem Jahr wirklich Schluss ist, überrascht ihn dann doch: „Wir sind hier seit mehr als 30 Jahren mit unserem Restaurant und hatten nie eine Beschwerde oder Stress. Auch nicht in den vergangenen vier Jahren im Hofgarten.“Deshalb könne er die Entscheidung der Stadt auch nicht nachvollziehen.
Je nach Personallage hatte das Restaurant, das gehobene italienische Küche anbietet, 13 bis 25 Tische im Hofgarten stehen. Für das Personal eine Menge Arbeit. Der
Chef packte daher selbst mit an: „Wir haben die Tische mittags aufgebaut und abends alles wieder komplett abgebaut“, so Palmieri. „Und von der Küche zum Tisch sind es circa 200 Meter zu laufen. Das ist schon sportlich, wenn man den ganzen Tag im Betrieb ist, also circa 30 Kilometer am Tag läuft.“
Er habe in den vergangenen Jahren viel investiert, um es so idyllisch und schön wie möglich im Park zu machen. Und ganz nebenbei schaffe er auch Arbeitsplätze durch die Außengastronomie: „Alles Aspekte dafür, dass wir es weitermachen sollten“, so der Gastronom.
Gerade zur Mittagszeit oder am frühen Abend seien auch viele Familien mit Kindern da gewesen. Ein Spielplatz ist in Sichtweite der Tische – er wurde gerade renoviert: „Wo gibt es das noch mal in Düsseldorf: Gut essen und die Kinder spielen ein paar Meter weiter an der frischen Luft“, sagt Palmieri. Seine Terrasse im Hofgarten habe sogar für mehr Sicherheit gesorgt: „Mehrere Gäste sagten mir, dass sie sich jetzt abends endlich wieder auch alleine in den Hofgarten trauen“, so Palmieri.
Letztlich seien es je nach Wetterlage
doch „nur rund 100 Tage im Jahr“, an denen das Restaurant die Fläche im Park nutze. Palmieri und enge Freunde haben schon einiges versucht, die Stadt noch einmal zum Umdenken zu bewegen: „Ich war selbst im Gartenamt und habe mit den zuständigen Personen gesprochen. Die waren sehr nett, aber können da wohl auch nichts machen.“
Palmieri betont, dass er nicht über die Stadt schimpfen wolle, er würde es nur gerne verstehen. „Freunde von mir haben inzwischen sogar eine Petition gestartet“, sagt der Wirt. Die verbreitete sich in den vergangenen Tagen unter anderem rasant bei Instagram. Palmieri hat selbst Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) einen Brief geschrieben und beim Rathaus eingeworfen: „Vielleicht meldet er sich ja noch…“
Auf Anfrage der Redaktion sagte ein Sprecher der Stadt schon mal: „Der Hofgarten ist als Gartenkunstwerk Maximilian Friedrich Weyhes in die Denkmalliste der Landeshauptstadt Düsseldorf eingetragen und genießt einen besonderen Schutz. Die Nutzung einer zuletzt 140 Quadratmeter großen Teilfläche des Hofgartens wurde daher in den Jahren bis 2020 bis 2023 nur ausnahmsweise und aufgrund der besonderen Situation der Gastronomiebranche im Rahmen der Coronapandemie ermöglicht. Dies wurde dem Antragsteller bereits vor der ersten Nutzung ausführlich erläutert.“