Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Das Matthäus-haus ist endlich fertig

Nach langer Bauzeit mit vielen Verzögerun­gen wird das neue Gemeindeze­ntrum in Garath nun eingeweiht. Vor Ort soll ein Fest gefeiert werden. Damit ist auch das Johannes-haus in Hellerhof endgültig Geschichte, das verkauft werden soll.

- VON BIRGIT WANNINGER

GARATH Keine Frage, Anja Boeken hat den Überblick. Von ihrem Schreibtis­ch aus sieht sie alles, was draußen vor der Tür passiert. Denn die Pfarramtss­ekretärin blickt auf die Kirche St. Matthäus, Teile der Garather Fußgängerz­one und den grünen Vorplatz mit den neu gepflanzte­n Bäumen und der Sitzecke. Ihr Büro im katholisch­en Gemeindeze­ntrum ist eingericht­et, nach mehr als vier Jahren Bauzeit ist das Matthäus-haus betriebsbe­reit.

Boekens neuer, halbrunder großer Schreibtis­ch nimmt die Runden des Turms von gegenüber auf. Dahinter befinden sich Büros – ohne Sichtkonta­kt für die Passanten. Anja Boeken ist mit ihrem neuen Arbeitspla­tz sichtlich zufrieden. „Hat ja lange genug gedauert“, sagt sie. Sie sitzt aber nur zu den Öffnungsze­iten des Pfarrbüros im Foyer. Von dort begrüßt sie die Besucher, die durch die gläserne Front kommen. Die Türen öffnen sich automatisc­h, wenn man das Gebäude betreten will.

Sie habe eine schöne Aussicht, sagt Boeken – jetzt, wo auch die beiden fahrbaren Gerüste seit Mittwoch verschwund­en sind. Dem großen Einweihung­sfest am Sonntag, 26. Mai, steht damit nichts mehr im Wege. Allerdings gibt es insgesamt noch Kleinigkei­ten, die nachjustie­rt werden müssen, sagt Boeken. Dazu gehört beispielsw­eise der automatisc­he Türöffner, wenn man das Haus wieder verlassen will. Noch geht das nur per Knopfdruck.

Ansonsten steht das Matthäusha­us jetzt bereit. Vom Abriss der Bauruine Goldener Ring auf dem Grundstück bis zur Einweihung hat es damit mehr als vier Jahre gedauert. Das war anders geplant: Eigentlich sollte bereits im Juni 2023 ein großes Gemeindefe­st im neuen Zentrum der katholisch­en Kirchengem­einde St. Matthäus stattfinde­n. Doch daraus wurde nichts. Denn die Arbeiten am neuen Gemeindeze­ntrum verzögerte­n sich – wieder einmal.

Danach schien Ende 2023 alles fertig zu sein. Am ersten Advent konnten die Gemeindemi­tglieder direkt nach dem Kirchgang bei einem Empfang das Haus besichtige­n. Es war eine inoffiziel­le Eröffnung, sozusagen eine Generalpro­be in den neuen Räumen. Doch dann war auch schon wieder Schluss. Die Notbeleuch­tung im Neubau war zu dunkel und nicht ausreichen­d, wenn der Strom einmal ausfallen sollte. Dabei ging es vor allem um die Leuchten an den Treppen im Parterre, die zu den Toiletten im Untergesch­oss führen. So musste nachgearbe­itet werden. Die Umzugsplän­e mussten verschoben werden.

„Aber jetzt ist alles in Ordnung“, sagt Peter Windeln, Sprecher des Neubauauss­chusses von St. Matthäus. Der Bau ist abgenommen. Das bedeutet: Sachverstä­ndigenabna­hmen und die Freigabe des Gebäudes durch das Bauamt der Stadt Düsseldorf sind erfolgt, erklärt Windeln.

Bereits vor Ostern wurde fleißig gepackt. Die freiwillig­en Helfer haben jede Menge Umzugskist­en gepackt und ausgepackt. „Es gibt nur noch ein paar wenige Kisten, so wie in jeden Haushalt, die noch ausgeräumt werden müssen“, sagt Boeken. Aber das kommt auch noch.

In der Osternacht war dann alles fertig und nach Ostern konnte das Matthäus-haus endlich in Betrieb genommen werden. So geht die Odyssee um den sich immer wieder verzögernd­en Bau zu Ende. Der Grund für die Verzögerun­gen waren unter anderem Lieferschw­ierigkeite­n benötigter Bauteile.

Doch mit der Fertigstel­lung gibt es jetzt einen Grund zum Feiern. Und das wollen die Garather beim Matthäus-fest auch machen. „Große und Kleine, Junge und Alte: Alle sind herzlich willkommen“, heißt es in der Einladung. Start des Fests ist am 26. Mai, nach der Messe um 10.30 Uhr. „Eine kleine Rede und die Einsegnung sind geplant“, sagt Windeln. Danach soll bei Essen und Trinken sowie Spielen für die Kinder gefeiert werden.

Spätestens dann ist auch das ehemalige Zentrum der Gemeinde, das Johannes-haus in Hellerhof, für die katholisch­e Kirchengem­einde Geschichte. Bekanntlic­h soll das Haus veräußert werden. Denn zwei Häuser kann sich die Gemeinde nicht leisten. Auf der Suche nach einem Käufer gibt es mittlerwei­le Gespräche. „Wir sind guter Dinge“, sagt Windeln.

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FOTO: GEORG SALZBURG Peter Windeln, Sprecher des Neubauauss­chusses von St. Matthäus, und Pfarramtss­ekretärin Anja Boeken fühlen sich wohl in dem neuen Gebäude in Garath.

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