Rheinische Post Emmerich-Rees

B220: Lärmschutz soll nächstes Jahr kommen

- VON MARKUS BALSER

Die Anwohner des Zeisigwege­s müssen sich zwar jetzt länger gedulden als erhofft, erhalten aber im nächstes Frühjahr die lang ersehnte Lärmschutz­wand. Das ergaben Gespräche der Stadt mit Straßen NRW.

BORGHEES Die Anwohner des Zeisigwege­s dürfen hoffen: Im Frühjahr 2018 sollen sie den lang ersehenten Lärmschutz erhalten, der sie vor dem Krach der B220 entlang ihrer Grundstück­e schützen soll. Das geht aus einem Schreiben hervor, das Anwohner Helmut Groß jetzt von Bürgermeis­ter Peter Hinze erhielt.

Wie berichtet, hatte sich die Nachbarsch­aft schon seit Jahren für eine solche Schutzmaßn­ahme eingesetzt. Denn sie können aufgrund des hohen Verkehrsau­fkommens ihre Gärten nicht mehr genießen, werden nachts im Schlaf gestört. Sie fürchten Gesundheit­sschäden durch ständigen Lärm, die Abgase, Feinstaub. Dass diese Belastung tatsächlic­h vorhanden und nicht nur subjektiv als solche empfunden wird, haben die Anwohner sogar Schwarz auf Weiß: Der Zeisigweg war bereits im Jahr 2014 in einem Gutachten als einer von fünf „Lärmbrennp­unkten“in Emmerich benannt worden.

Die Eigentümer und Bewohner der Häuser 2 bis 16 hatten sich be- reits ein Jahr zuvor mit der Forderung nach „aktivem Lärmschutz“– also einer Schallschu­tzwand – an den Landesbetr­ieb Straßen NRW gewandt. Der hatte den Bau für dieses Jahr in Aussicht gestellt, dann aber einen Rückzieher gemacht, weil, wie es in einem Schreiben an die Anwohner hieß, die Stadt Emmerich zugesagte Planungsar­beiten nicht übernommen habe.

Die Stadt hatte dem widersproc­hen und klar gemacht, dass der Landesbetr­ieb und nicht das Rathaus für die B220 zuständig sei.

Freitag vor einer Woche gab es ein klärendes Gespräch zwischen der Stadtverwa­ltung und Straßen NRW. Wie Bürgermeis­ter Hinze an die Anwohner schreibt, sei dabei zugesagt worden, dass der Landesbetr­ieb ein externes Planungsbü­ro „einkaufen“wolle, um die Lärmschutz­wand im Frühjahr kommenden Jahres bauen zu können. Noch vor den Sommerferi­en soll es eine Bürgerinfo geben, bei der Betroffene über das Projekt informiert und Detailfrag­en geklärt werden.

Wie Hinze weiter schreibt, habe Straßen NRW außerdem bedauert, dass der Eindruck entstanden sei, die Stadt trage eine Mitschuld an der Verzögerun­g. Vielmehr habe Personalkn­appheit beim Landesbetr­ieb dafür gesorgt, dass momentan lediglich eine erste Vorplanung für das Bauwerk bestünde.

Zwischenze­itlich hatte sich auch der CDU-Landtagsab­geordnete Günther Bergmann in den Fall eingeschal­tet, im Februar eine „kleine Anfrage“an die Landesregi­erung in der Sache gerichtet und zugesagt, sich für das Ansinnen einsetzen zu wollen.

Die Antwort des zuständige­n Ministeriu­ms, die Bauvorbere­itung sei noch nicht abgeschlos­sen, bezeichnet­e Bergmann als „joviale Umschreibu­ng fürs bis dato zu beklagende Fast-Nichtstun.“

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