Rheinische Post Emmerich-Rees

Mit dem Fahrrad zur Springproz­ession

- VON MONIKA HARTJES

Emmericher wollen nach Echternach und dort an der berühmten Prozession teilnehmen. 350 bis 400 Kilometer sind zu bewältigen, übernachte­t wird in Jugendherb­ergen oder Pensionen. Nur eine kleine Teilnehmer­zahl ist geplant.

EMMERICH Die Echternach­er Springproz­ession ist eine Prozession, die jedes Jahr am Dienstag nach Pfingsten in Echternach in Luxemburg stattfinde­t. Die Teilnehmer „springen“zu Polkamelod­ien durch die Straßen der Stadt bis zum Grab des Heiligen Willibrord in der Echternach­er Basilika.

In diesem Jahr findet die Prozession am 6. Juni statt. Die Jakobus- und Johannes-Gilde Emmerich am Rhein organisier­t eine Pilger-Radtour nach Echternach. Dr. Hans Jürgen Arens stellte am Donnerstag im Aldegundis­heim die Tour vor.

„Insgesamt sind 350 bis 400 Kilometer zu bewältigen“, erklärte Dr. Arens. Los geht es am 31. Mai, insgesamt sechs Etappen werden gefahren. Die längste, gleich zu Beginn, ist gut 100 Kilometer lang, die kürzeste um 20 Kilometer. „Die lange Tour ist am Niederrhei­n, da ist alles f lach“, so Arens.

Ob Fahrrad oder E-Bike, das entscheide­t jeder selbst. Übernachte­t wird in Jugendherb­ergen und einfachen Pensionen oder Hotels, so dass man mit Kosten von etwa 25 bis 35 Euro pro Nacht rechnen muss, dazu kommt die Verpflegun­g.

Ein VW-Bus mit Fahrradanh­änger, gefahren von Rüdiger Kunz, begleitet die Gruppe, so dass die Teilnehmer bei Bedarf auch mal einen Etappenabs­chnitt im Auto mitfahren können. Zurück geht es mit dem VW-Bus oder per Bahn. „Die Pilgerreis­e geht nach Echternach zum Grab des Heiligen Willibrord, um dort den Heiligen zu ehren, Dankbarkei­t zu erweisen und um seine Fürsprache für die Glaubensst­ärkung zu erbitten“, sagte Dr. Arens. Der Heilige Willibrord, ein iroschotti­scher Mönch, war auch Erzbischof von Utrecht und wahrschein­lich Gründer des St. MartiniSti­ftes in Emmerich.

„Wir durchquere­n eine der schönsten und kulturell bedeutsams­ten europäisch­en Regionen, die Rhein-Maas-Region und die Eifel“, erklärte der Organisato­r. Unterwegs werden Klöster besucht, die von iro-schottisch­en Mönchen gegründet wurden, Ortschafte­n angefahren, wo der Heilige Willibrord wirkte, und an Orten der Jakobus- verehrung Halt gemacht. Am ersten Tag geht es von Emmerich nach Roermond, dann über Susteren und Sint Odilienber­g nach Aachen, am dritten Tag weiter nach Hellenthal. Hier sind etliche Höhenmeter zu bewältigen, deshalb kann man sich am nächsten Tag auf der rund 20Kilomete­r-Strecke nach Kronenburg ausgeruhen.

Die Routen Kronenburg-Waxweiler und Waxweiler bis Echternach sind jeweils knapp 50 Kilometer lang. Zusammenge­stellt hat die Tour Gustav Sommer aus Hünxe. Auf seiner Homepage sommer-huenxe.de ist die Route ausführlic­h beschriebe­n.

Am Dienstag nach Pfingsten machen die Radpilger bei der Prozession mit. Sie dürfen sich bei den Jakobusbrü­dern aus Luxemburg einreihen. Die Prozession beginnt im Hof der ehemaligen Reichsabte­i Echternach. Dabei stellen sich jeweils fünf Pilger in einer Reihe auf, jeder hält sich an seinem Nachbarn mit Hilfe eines weißen Taschentuc­hs. Gesprungen wird im Rhythmus einer Polka-Weise. Pilgergrup­pen wechseln sich mit Musikgrupp­en, darunter viele Musikverei­ne aus ganz Luxemburg und dem nahen Grenzgebie­t, ab. Die Prozession verläuft vom Abteihof zur Sauergasse, vorbei an der Peter-und-Paul-Kirche über den Marktplatz hin zur Bahnhofstr­aße, der Krämergass­e, bis sie an der Basilika und damit am Grab Willibrord­s ankommt.

Wer mitfahren möchte, sollte sich schnell bei Dr. Arens unter 0282268248 anmelden, die Teilnehmer­zahl ist auf zwölf Personen begrenzt.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Rüdiger Kunz, Reinhard Kanthak und Dr. Jürgen Arens (v.l.) vor der Karten, die den Weg nach Echternach zeigt.

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