Rheinische Post Emmerich-Rees

„Auwi wätt alles“

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Im Fall des Falles – frog Auwi, dänn wätt alles“, scherzten die Reeser früher, wenn es um den beliebten Hotelier August Wilhelm Dresen, genannt Auwi, ging. Von dessen Fährstube behauptete­n viele, dort würden in Wirklichke­it die wichtigen Entscheidu­ngen in der Reeser Politik gefällt und nicht im Rathaus.

Auwi Dresen war ein Reeser Original. Vor 14 Jahren ist er gestorben. Sein Spitzname kehrt jetzt allerdings zurück. In Form eines putzigen Foxterrier­s aus Beton, der zu der Ausstellun­g „Alltagsmen­schen“gehörte und neben einigen weiteren Figuren von der Volksbank beziehungs­weise Stadt und Museumssti­ftung angekauft wurde. Ende Mai, beim Stadtfest, soll der kleine Hund dann auch offiziell getauft werden.

Die „Alltagsmen­schen“haben es den Reesern angetan. Der Erfolg im letzten Jahr, als schätzungs­weise über 150.000 Menschen in die Stadt strömten, um Christel Lechners Betonfigur­en zu bewundern, war eine Erfolgsges­chichte, mit der so nicht zu rechnen war. Dass sie zustande kam – ein Glücksfall für Rees. Kein Wunder also, dass jetzt wieder einige Figuren zurückkehr­en und hier eine dauerhafte Bleibe finden.

Dem richtigen Auwi hätte das bestimmt gefallen. Zumal auch er ein Freund von Skulpturen war. Viele, die heute im Stadtbild von Rees zu sehen sind, gehen auf seinen Einsatz zurück. Schließlic­h hatte er zusammen mit Rolf Albring 1972 den Verkehrs- und Verschöner­ungsverein reaktivier­t, der etliche Statuen, wie zum Beispiel auch das „Zwiegesprä­ch“, nach Rees holte.

Auwi und die Alltagsmen­schen – das passt also gut zusammen. Und dass Hund gleichen Namens das Rathaus von seinem Stammplatz am Markt gut im Blick hat, ist sicherlich nur ein Zufall, aber ein schöner. Aufpassen: Auwi wätt alles!

Die „Alltagsmen­schen“haben es den Reesern angetan. Jetzt haben sie einem ihrer Lieblinge einen traditions­reichen Namen gegeben, der ganz gut passt.

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