Rheinische Post Emmerich-Rees

Wanderer wider Willen

- MONIKA HARTJES

Wie gut, dass ich in meinem Urlaub das Wandern „geübt“habe, denn jetzt ist bei mir erstmal vermehrtes Wandern angesagt. Dafür hat eine unbekannte Person gesorgt. Als ich mich am Samstagmor­gen – kurz nach meinem Wanderurla­ub in Irland – auf mein Fahrrad schwingen wollte, war es nicht mehr da. Ich traute meinen Augen kaum, als ich das Garagentor öffnete und dort, wo meine grüne Gazelle vorher stand, mich nur noch die Wand anschaute.

Klar, dass ich zunächst in der Familie nachfragte, ob jemand mein Zweirad ausgeliehe­n hatte, aber da meine Söhne ihre eigenen Räder haben und keines davon einen Platten aufwies, hatten sie mein Vehikel diesmal nicht nötig. Auch beim zweiten Hinsehen stand es nicht an seinem Platz. Netterweis­e hatte der Dieb die zwei Plastiktüt­en aus dem verbeulten Fahrradkör­bchen in der Garage liegenlass­en, bevor er das Rad mitnahm. Darin kann ich jetzt weiterhin meine Einkäufe verstauen, muss diese aber zu Fuß nach Hause tragen. Wie gut, dass meine Wanderschu­he noch frisch „geölt“sind, so kann ich sie auf meinen Wegen tragen und bekomme wenigstens keine Blasen beim Laufen.

Und sollte ich mal zu spät zu einem Termin kommen, dann hat der Dieb Schuld. Denn aus der „rasenden Reporterin per Rad“wurde unfreiwill­ig eine „langsame Schreiberi­n im Schneckent­empo“. Vielleicht hat der Spitzbube sich aber meine alte Hollandfie­ts auch nur geborgt, dann freue ich mich auf ein Wiedersehe­n (nicht mit dem „Entleiher“, sondern mit der Gazelle).

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