Wanderer wider Willen
Wie gut, dass ich in meinem Urlaub das Wandern „geübt“habe, denn jetzt ist bei mir erstmal vermehrtes Wandern angesagt. Dafür hat eine unbekannte Person gesorgt. Als ich mich am Samstagmorgen – kurz nach meinem Wanderurlaub in Irland – auf mein Fahrrad schwingen wollte, war es nicht mehr da. Ich traute meinen Augen kaum, als ich das Garagentor öffnete und dort, wo meine grüne Gazelle vorher stand, mich nur noch die Wand anschaute.
Klar, dass ich zunächst in der Familie nachfragte, ob jemand mein Zweirad ausgeliehen hatte, aber da meine Söhne ihre eigenen Räder haben und keines davon einen Platten aufwies, hatten sie mein Vehikel diesmal nicht nötig. Auch beim zweiten Hinsehen stand es nicht an seinem Platz. Netterweise hatte der Dieb die zwei Plastiktüten aus dem verbeulten Fahrradkörbchen in der Garage liegenlassen, bevor er das Rad mitnahm. Darin kann ich jetzt weiterhin meine Einkäufe verstauen, muss diese aber zu Fuß nach Hause tragen. Wie gut, dass meine Wanderschuhe noch frisch „geölt“sind, so kann ich sie auf meinen Wegen tragen und bekomme wenigstens keine Blasen beim Laufen.
Und sollte ich mal zu spät zu einem Termin kommen, dann hat der Dieb Schuld. Denn aus der „rasenden Reporterin per Rad“wurde unfreiwillig eine „langsame Schreiberin im Schneckentempo“. Vielleicht hat der Spitzbube sich aber meine alte Hollandfiets auch nur geborgt, dann freue ich mich auf ein Wiedersehen (nicht mit dem „Entleiher“, sondern mit der Gazelle).