Bestattung der Gebeine des Heiligen Jakob
Über Jahrhunderte war das Grab eines der wichtigsten Vertrauten Jesus’ in Vergessenheit geraten. Doch im 9. Jahrhundert offenbarte sich Jakob im Nordwesten Spaniens einem Eremiten. Er erschien diesem inmitten eines Felds aus Sternen und deutete auf den Boden, in dem er begraben lag. So beschreibt die Legende die Wiederentdeckung des Grabes vom Heiligen Jakob. Jakob – oder Jakobus – gehörte zu den erstberufenen Jüngern und wird in der Bibel auch als früher Märtyrer beschreiben, denn unter Herodes Agrippa (41 bis 44 nach Christus) wurde er in Judäa hingerichtet. Sein Leichnam soll auf ein Schiff gebracht worden sein, das daraufhin ohne Besatzung über das Mittelmeer segelte und im Nordwesten Spaniens anlandete. Das dort entstandene Grab geriet in Vergessenheit, bis zur legendären Wiederentdeckung im 9. Jahrhundert. Die Gläubigen nannten den Ort, an dem dies geschehen sein soll, Compostela: „Sternenfeld“. Sie errichteten eine Kapelle, in der am 25. Juli 816 die in dem Grab gefundenen Gebeine bestattet wurden. Der Gedenktag für den Heiligen Jakob in den Kirchenkalendern richtet sich nach diesem Datum. Aus der Kapelle wurde schließlich eine Kathedrale (Foto), um die herum sich der Ort Santiago de Compostela zu einem der wichtigsten Pilgerorte der Welt entwickelte. Noch heute pilgern Millionen Gläubige jährlich auf dem Jakobsweg in den Nordwesten Spaniens.