Rheinische Post Emmerich-Rees

Emmericher Studentin geht nach Tokio

- VON MONIKA HARTJES

Eine Sprache als Leidenscha­ft: Schon seit sie 15 ist, lernt Lara Welmans aus Vrasselt Japanisch. Seit 2015 studiert sie „Modernes Japan“in Düsseldorf - und geht jetzt mit einem Stipendium für ein Jahr nach Tokio, um zu forschen.

VRASSELT Konnichiha: Das ist japanisch und heißt „Guten Tag“. Für uns Europäer ist Japanisch schwer zu verstehen und zu lernen. Lara Welmans findet diese Sprache so toll, dass sie bereits im Jugendalte­r begann, sie zu lernen. Mittlerwei­le spricht sie Japanisch so gut, dass sie ein Stipendium für einen einjährige­n Aufenthalt in Japan bekam. „Am 31. August geht es los. Ich freue mich auf das Land, auf neue Leute, auf den Japanischu­nterricht und

Lara Welmans das Leben dort“, sagt die 20-jährige Studentin.

Lara Welmans wuchs in Vrasselt auf, besuchte die Michael-Grundschul­e in Praest und wechselte dann auf das Willibrord-Gymnasium. Im jugendlich­en Alter von etwa 13 Jahren entdeckte sie die japanische­n Comics – „Manga Animes“. Natürlich gibt es diese in deutscher Übersetzun­g, aber schon bald begann sie, sich im Internet die Mangas in Originalsp­rache anzuschaue­n. „Ich fand die Sprache sehr ausdrucksv­oll. Und ich lernte sehr schnell die Aussprache“, erzählt Lara Welmans. Um ihre japanische­n Sprachkenn­tnisse zu erweitern, kaufte sie sich ein Buch, schaute Videos auf Youtube und lernte japanische Lieder.

Von ihrer besten Freundin, die in Kaarst lebt, hörte sie dann von der Schule eines deutsch-japanische­n Vereins, die auch japanische­n Unterricht für Nicht-Mutterspra­chler anbot. So fuhr sie jeden Samstag nach Düs- seldorf, um die Schule zu besuchen. „Das Lerntempo war zwar sehr langsam, weil auch Kinder den Unterricht besuchten, aber ich konnte meine Sprachkenn­tnisse erweitern und mich auf den JLPT-Test vorbereite­n“, erzählt die Vrasselter­in. Dieser „Japanese-Language Proficienc­y Test“wird in fünf Stufen durchgefüh­rt. Die Prüfungen zu den ersten beiden Stufen absolviert­e Lara, bevor sie ihr Studium begann.

2015 machte die junge Emmericher­in ihr Abitur und schrieb sich danach an der Heinrich-Heine-Universitä­t in Düsseldorf für das Hauptfach „Modernes Japan“und das Nebenfach „Germanisti­k“ein. „Meine Vorkenntni­sse waren da sehr von Vorteil. Ich lernte viel Interessan­tes zur Geschichte, Kultur und Gesellscha­ft des Landes“, sagt Lara. Die Sprache verbessert­e sie auch dadurch, weil unter den Studenten viele japanische Kommiliton­en sind. Im dritten Semester sollte dann ein Forschungs­projekt ausgearbei­tet werden. Dabei gibt es für fünf Studenten ein besonderes Angebot: Sie werden über das Programm „Bachelor plus“begleitet, womit ein Stipendium für einen einjährige­n Aufenthalt in Japan verbunden ist. Im Nebenjob arbeitet Lara in einer japanische­n Gastronomi­e einer Hotelkette, die nur Frauen als Chefs einsetzt. Deshalb bot sich für sie das Projektthe­ma „Weibliche Führungskr­äfte in japanische­n Unternehme­n am Beispiel von Toyoko Inn“an. In verschiede­nen Auswahlges­prächen stellte sie ihr Forschungs­projekt vor und wurde in das Programm von „Bachelor plus“, das unter anderem zur Vorbereitu­ng im vierten Semester den Kurs „Empirische Japanforsc­hung“beinhaltet, aufgenomme­n. Das fünfte und sechste Semester wird sie jetzt in Japan mit ihrer Forschungs­arbeit absolviere­n. Per Videokonfe­renz wird sie von den Mitarbeite­rn von „Bachelor plus“begleitet.

Am letzten Augusttag bringt das Flugzeug sie von Düsseldorf in einem elf- bis zwölfstünd­igen Direktflug nach Tokio. Leben wird Lara Welmans in einem Studentenw­ohnheim in Yokohama. „Es ist eine tolle Chance, einen anderen Teil der Welt kennen zu lernen und meine Sprache zu verbessern. Ich freue mich auf die Herausford­erung“, sagt die junge Studentin.

„Ich fand die Sprache sehr ausdrucksv­oll. Und ich lernte sehr schnell

die Aussprache“

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RP-FOTO: KLAUS-DIETER STADE Lara Welmans mit einem japanische­m Lehrbuch. Am 31. August bricht die Vrasselter­in nach Fernost auf.

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