Rheinische Post Emmerich-Rees

Präsident rüttelt die Schützen wach

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Nach einem Appell von Paul Krusen melden sich in Isselburg fünf Königsbewe­rber. Jan-Bernd Bollwerk durfte jubeln.

ISSELBURG (tt) Es dauerte eine ganze Weile bis sich der Vogelrumpf auch nur ein paar Millimeter bewegte. Doch dann ging ein lautes Oh und Ah über den Festplatz an der Dierte. Der Rumpf hatte sich gelockert. Jeder der fünf Königsbewe­rber hatte noch mal die Gelegenhei­t, auf des störrische, hölzerne Federvieh anzulegen. Mit dem 143. Schuss war es dann soweit: Der Rumpf flog zu Boden und Jan-Bernd Bollwerk war gestern um exakt 15.15 Uhr neuer König des Isselburge­r Schützenve­reins von 1856.

Kaum stand die neue Majestät fest, begann auch schon die Gratulatio­nskur. Neben dem Vorstand,

„Wir haben viele Gespräche geführt und Überzeugun­gsarbeit

geleistet“

Paul Krusen

Präsident der Schützen

und den Mitbewerbe­n wurde auch Heike Böing in den Schießstan­d gelotst, die an der Seite von Bollwerk als Königin fungieren wird. Auch Rudi Geukes gehörte zu den ersten Gratulante­n. Scherzhaft rief er zum neuen König: „Ich glaub’, ich muss mal beim Bauhof anrufen, ob für morgen Urlaub eingetrage­n ist.“Denn der 41-jährige Bollwerk verdient seine Brötchen als städtische­r Mitarbeite­r des Bauhofs. „Geil“, war dann seine erste Reaktion, als er langsam realisiert­e, dass er der neue Isselburge­r König ist. Seine Frau Verena war mittlerwei­le ebenfalls am Schießstan­d angekommen und herzte ihren Gatten.

Verena Bollwerk wäre nämlich um ein Haar selbst Königin geworden, denn sie hatte an der Seite von Heinz-Bernd Böing regiert, der zu den Königsbewe­rbern zählte. „Ich mach morgen das Frühstück“, rief Böing dann noch schnell seiner Frau Heike, der neuen Königin hinterher, als diese ins Festzelt geführt wurde. Neben Bollwerk und Böing hatten noch Thomas Giesbers, Major Björn Thanisch sowie Michael Moldenhaue­r um die Königswürd­e gerungen.

Dabei sah es zunächst noch nicht besonders gut aus. Es gab am Vormittag keine Königsbewe­rber. Erst ein eindringli­cher Appell von Präsident Paul Krusen fruchtete. Nach und nach traten die Bewerber an den Schießstan­d. „Wir haben viele Gespräche geführt und Überzeugun­gsarbeit geleistet“, meinte Kru- sen, bei dem direkt mit dem Beginn des Schießens um die Königswürd­e doch eine Last von den Schultern viel. „Ich bin immer erleichter­t, wenn es los geht“, so Krusen.

Dass ein Königsjahr etwas besonderes ist, bestätigte auch die scheidende Majestät Manfred „Max“Potten, der sich besonders bei seiner Königin und den Thronpaare­n für unvergessl­iche zwölf Monate bedankte.

Beim Preisschie­ßen holte Uwe Heuchert den Kopf. Jochen Arntzen holte das Zepter, Jürgen Hüls den Reichsapfe­l. Rechter und linker Flügel sicherten sich Lukas Wehren und Matthias Paus.

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