Familienfest im alten Gemäuer
Der Heimatkreis feierte das 600-jährige Bestehen des Isselburger Stadtturms. Das Wahrzeichen wurde gut besucht.
ISSELBURG (B.T.) Immer wieder besorgt gingen am Samstag die Blicke der Organisatoren des Heimatkreises Isselburg zum Himmel. Hatte die Wettervoraussage doch zumindest für den Nachmittag gutes Wetter angesagt. Aber noch regnete es bei Aufbau der Zelte in Strömen.
Sollte der 600.Geburtstag des alten Stadtturmes ins Wasser fallen und die vielen geladenen Gäste dem Fest etwa fernbleiben? Doch dann hatte der Wettergott ein Einsehen und vereinzelt kam sogar die Sonne durch, so dass sich am Nachmittag viele Isselburger Familien, aber auch Auswärtige aufmachten, um gemeinsam mit dem alten Zeitzeugen der Isselburger Geschichte Geburtstag zu feiern.
Lange Zeit dümpelte der Turm so vor sich hin, unbeachtet und vielleicht auch ungeliebt. Und niemand wusste wirklich etwas mit ihm anzufangen und hat seinen zeitgeschichtlichen Wert geschätzt, bis in den Jahren 2000/2004 der Isselburger Heimatkreis entschloss, viel Geld in die Hand zu nehmen, Architekten und Handwerker zu begeistern, um letztlich dieses Juwel zu erhalten, zu restaurieren und für die Bevölkerung zugänglich zu machen.
Am 10. September 2005 war es dann soweit, dass der im neuen Glanz erstrahlte Stadtturm der Bevölkerung präsentiert werden konnte – mittlerweile beachtet und von vielen auch wohl geliebt. Sonst wären sicherlich nicht so viele Gäste zum Turmfest erschienen.
Während sich die Erwachsenen unterhielten und der Musik der Akkordeongruppe um Ed Kreyenbrink und der Gesangsgruppe des Isselburger Blasorchesters lauschten, hatten die Kinder Gelegenheit, sich auf der Hüpfburg zu tummeln, ihr Geschick beim Torwandschießen zu zeigen oder bei den Pfadfindern am Lagerfeuer Stockbrot zu backen. Mit so viel Resonanz hatte auch Thomas Menning, der Leiter der Isselburger Pfadfinder, nicht gerechnet. Hoffentlich reichte da der vorbereitete Stockbrotteig.
Sehr gut an kam auch die Idee des Heimatkreises, die Kindergärten und die Grundschule in das Jubiläum in Form eines Wettbewerbes mit einzubinden, bei welchem die Kinder sich ein wenig mit der Stadtgeschichte auseinandersetzen muss- ten und so sicherlich eine Menge über Isselburg und dem Stadtturm gelernt haben. Alle vier Isselburger Kindergärten hatten sich spontan entschlossen, an dem Malwettbewerb „Stadtturm und Umgebung“teilzunehmen – und das nicht nur wegen der Geldpreise, die es zu gewinnen gab, sondern weil es einfach richtig Spaß gemacht hat. Das zumindest bestätigten die Mitarbeiter der Kindergärten – Bernadette Jormann, Katharina Andreijevic und Maike Straub, die zur Preisverleihung gekommen waren.
Auch die Klasse 3 c der Isselschule hat bei der Erstellung der Kollagen des Stadtturmes viel über Isselburger Geschichte gelernt. Mit ihrer Lehrerin Britta Gallwitz hatten die Schüler sehenswerte Objekte gebastelt, die nicht nur mit 75 Euro für die Klassenkasse belohnt, sondern – wie auch die Bilder der Kindergartenkinder – am Samstag ausgestellt wurden.