Seit 25 Jahren im Traumberuf
Die Pfarrerin und Presbyteriumsvorsitzende Anke Mühlenberg-Knebel feiert am Sonntag ihr Orts- und Dienstjubiläum. Schon im Konfirmandenalter verspürte sie den Wunsch, Pfarrerin zu werden.
EMMERICH (nk) „Die Zeit ist schnell vergangen“, sagt Anke MühlenbergKnebel und meint die 25 Jahre, seit sie als Pfarrerin in der Evangelischen Gemeinde Emmerich tätig ist. Gefeiert wird das Jubiläum im Rahmen des Gottesdienstes am Sonntag, 24. September, 10 Uhr, in der Christuskirche. Die 54-Jährige, die aus Heyweiler im Hunsrück stammt, lebt gerne am Niederrhein: „Die Landschaft ist wunderschön, die Menschen sind sehr offen und bereit, etwas anderes kennenzulernen.“
Schon im Konfirmandenalter verspürte sie den Wunsch, Pfarrerin zu werden. Das mag in erster Linie an guten Religionslehrern gelegen haben. Aber auch am Elternhaus. Der Vater war Lehrer, erteilte auch Religionsunterricht, die Mutter war in der Frauenhilfe tätig. „Ich bin da so reingewachsen. Das war ein ganz gerader Weg.“Schon kurz nach der Konfirmation engagierte sie sich ehrenamtlich in der Kirche, bereitete mit einem Team u.a. Kindergottesdienste vor, wobei auch immer über biblische Texte diskutiert wurde, die kind- und jugendgerecht für die Gottesdienste aufbereitet wurden: „Das war schon ein kleines Theologiestudium.“
Nach dem Abitur in der Kreisstadt Simmern und dem Studium der hebräischen und griechischen Sprache an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal studierte sie Theologie in Heidelberg: „Ich wohnte sehr schön mit Blick auf den Neckar.“Sie machte ihr erstes, mündliches Examen bei der Rheinischen Landeskirche in Düsseldorf, absolvierte ihr zweijähriges Vikariat in einer diakonischen Einrichtung im Süden Kölns und legte 1991 ihr zweites Examen mit der Note „2“ab. Daran schloss sich der Hilfsdienst in Horrem bei Kerpen an, bekannt geworden durch Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher: „Hin und weder tauchte er auf, aber nicht bei mir im Gottesdienst.“Im Sommer 1991 wurde sie ordiniert, dann suchte sie sich eine Stelle, schrieb wohl 30 Bewerbungen. In Emmerich hat’s dann schnell geklappt. Pfarrer Martin Bauer hatte „angebissen“. Dumm, dass er sich meldete, als sie Urlaub in den USA machte. Nach der Landung auf dem Düsseldorfer Flughafen suchte sie so- gleich die erstbeste Telefonzelle auf und rief Bauer an, der sie schon ausführlich über das Gemeindeleben ins Bild setzte: „Vor der Telefonzelle stand ein kräftiger Lkw-Fahrer und trommelte ungeduldig gegen die Scheibe ...“
Die praktische Orientierung lag Anke Mühlenberg-Knebel immer schon. Einiges aus ihren frühen Jahren setzte sie auch in Emmerich um, andere Schwerpunkte kamen hinzu. Zu nennen sind die Kinderbibeltage und -wochen, die Gottesdienste und Gespräche in Altenheimen, die Schulgottesdienste, die Theater- arbeit, Frauenfreizeiten, Gemeindebesuche und die Ökumene, die z.B. an den Glaubenstagen mit den Katholiken in Hüthum und Elten sichtbar wird: „Ich habe hier meinen Traumberuf.“Vieles habe sie sich erarbeitet, vieles sei ihr aber auch geschenkt worden: „Es gab immer sehr viele gute Wendungen in meinem Leben.“Eine glückliche Fügung war, dass sie durch die Arbeit ihren Ehemann, Kantor Torsten Mühlenberg, kennen- und lieben lernte. Beide sind seit 1998 verheiratet und haben zwei Kinder: Maximilian (17) und Moritz (15).
Bei dem Festgottesdienst am Sonntag, 24. September, 10 Uhr, in der Christuskirche werden auch die 14 neuen Konfirmanden des ersten Gemeindebezirkes vorgestellt. Im Gottesdienst zum Dienstjubiläum der Pfarrerin geht es um Träume, die für das Leben der Menschen eine große Bedeutung haben. Mitglieder der Chöre sorgen für musikalische Gestaltung.
Im Anschluss sind alle zum Kirchcafé im Gemeindesaal eingeladen. Dort besteht dann die Gelegenheit zur Begegnung und zum persönlichen Gespräch.
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