Rheinische Post Emmerich-Rees

Vom Geretteten zum Lebensrett­er

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Sasa Umicevic war im Sommer 2012 schwer erkrankt und konnte gerettet werden, nachdem eine große Spendenakt­ion in Rees für ihn angelaufen war. Jetzt schließt er sein Medizin-Studium ab.

REES (rau) Sicher erinnern sich viele noch an Sasa Umicevic, den Enkel von Anna Geerlings, der vor 26 Jahren mit einem Cavernom, einer Gefäßmissb­ildung, auf die Welt kam. Der junge Mann wird noch im September sein Studium zum Mediziner in Banja Luca abschließe­n. „Ich liebe Sasa, er ist Sauerstoff für meine Lunge“, sagt seine inzwischen schwer an Diabetes und Arthrose erkrankte Oma.

Die 80-Jährige lebt in Rees. Sasa Umicevic hatte im Juli 2012 Teil seiner Semesterfe­rien bei seiner Großmutter verbracht und dort einen schweren neurologis­chen Anfall erlitten. Das Cavernom löste bei ihm damals schon monatlich einen Anfall aus, dem Krankheits­bild der Epilepsie nicht unähnlich. Eine tödliche Gefahr. Denn bei Stress oder ein Unfall hätten das Cavernom platzen können. Es war Eile geboten. Nur eine Operation konnte das Leben des jungen Mannes retten.

Aber das erwies sich als Problem. Sasas Krankenkas­se weigerte sich, die Kosten dafür zu erstatten. In Bosnien gab es keinen Arzt, der diese Operation hätte durchführe­n kann. Obwohl dort die OP mit rund 6000 Euro deutlich günstiger gewesen wäre. In Deutschlan­d war von Kosten von rund 20.000 Euro gesprochen worden.

Nachdem über das Schicksal des damals 21-Jährigen Medizinstu­den- ten berichtet wurde, lief eine beispiello­se Spendenakt­ion von Rees aus an mit dem Erfolg, dass Sasas Umicevic Leben gerettet werden konnte. Über 13.000 Euro war durch die Initiative von Elke Landers, einer Nachbarin von Anna Geerlings, zusammenge­kommen, was die Operation in Deutschlan­d möglich gemacht hatte. Elke Landers war daraufhin für ihr Engagement mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Rees ausgezeich­net worden.

Noch immer nimmt Sasa Medikament­e, die wird er aber auf Anraten des Professors aus Düsseldorf, der ihn damals operiert hat, bis zum Ende seines Studiums nehmen. „Dann sollen die Tabletten allmählich abgesetzt werden“, sagt seine Großmutter. Die stolz, sehr stolz auf „ihren“Sasa ist. „Ein lieber Junge und so hilfsberei­t“, freut sie sich: „Er und seine Schwester Leona, die Germanisti­k studiert hat, halten mich am Leben.“

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