Feste Strukturen für die Sterbebegleitung
Die örtliche Hospizgruppe ist jetzt ein eingetragener Verein. Am 8. Oktober veranstaltet dieser ein Benefizkonzert.
REES (rau) Den ambulanten Hospizdienst gibt es in Rees schon seit einigen Jahren. Mehr als 40 Menschen haben die örtlichen Sterbebegleiter allein im vergangenen Jahr betreut. Seit 2013 ist Andrea Bendfeld hauptamtliche Koordinatorin für die Sterbebegleitung und Ansprechpartnerin für die rund 30 ehrenamtlich tätigen Sterbebegleiter. Das Ziel der Gruppe ist es, Menschen in den letzten Wochen vor ihrem Tod beizustehen, sie zu trösten und zu betreuen. Dabei schließen die Sterbebegleiter Familien und Nahestehende ein.
Das Besondere ist: Der Dienst kann von jedem in Anspruch genommen werden und wird kostenfrei gewährt. „Wir verschenken Zeit am Sterbebett“, bringt es Gerda Doppstadt, ehrenamtliche Sterbebegleiterin aus Bienen, auf den Punkt. „Wir suchen die Menschen, die uns um Hilfe bitten, nicht nur daheim auf, sondern auch in Altenheimen“, sagt Bendfeld. Gäbe es in Rees noch ein Krankenhaus, würden sie auch dort Sterbenskranke, Sterbende und deren Familien betreuen.
2013 schlossen sich die ehemals selbstständigen Hospizgruppen aus Rees und Haldern zusammen. Jetzt ist ein weiterer Schritt erfolgt: Die Gruppe hat sich ins Vereinsregister eintragen lassen und heißt jetzt Ambulanter Hospizdienst Rees e.V. „So können uns zukünftig auch Menschen unterstützen, für die die Begleitung am Sterbebett nicht das Richtige wäre“, sagt Gerda Doppstadt, die den Vorsitz übernommen hat. Für alle Aufgaben, die über die Sterbebegleitung hinausgehen, ist die hauptamtliche Koordinatorin zuständig. Dabei geht es etwa um Öffentlichkeitsarbeit, den Austausch mit anderen Hospizdiensten sowie die Fort- und Weiterbildung der Ehrenamtlichen. In Rees ist durch die Vereinsgründung auch die Anstellung einer hauptamtlichen Koordinatorin möglich geworden. Die Anschubfinanzierung übernahm der Armenfonds der katholischen Kirchengemeinde St. Irmgardis. „Dafür sind wir dankbar, denn wir müssen alle Kosten vorfinanzieren“, sagt Andrea Bendfeld. Ein Großteil kann im Folgejahr über einen Förderantrag bei den Krankenkassen refinanziert werden.
Um weitere Gelder einzunehmen, lädt der Hospizdienst für Sonntag, 8. Oktober, zu einem Benefizkonzert in das Reeser Bürgerhaus ein. Am Welthospiztag wird das Bocholter Salonorchester um 17 Uhr (Einlass: 16 Uhr) „Musik aus den schönen alten Zeiten“spielen. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.