Maschinen aus Rees sind preisverdächtig
Unter den zehn nominierten Firmen für den NRW-Gründerpreis ist auch das Unternehmen Kersten aus Rees.
REES (ha) Mit insgesamt 153 Bewerbungen verzeichnete der Wettbewerb des NRW-Wirtschaftsministeriums und der NRW.Bank in diesem Jahr so viele Bewerbungen wie noch nie. Zehn engagierte Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer aus Nordrhein-Westfalen haben es mit ihren innovativen und erfolgreichen Geschäftsideen unter die Nominierten geschafft. Auch Kersten Arealmaschinen aus Rees ist ein potenzieller Anwärter auf den Preis. „Das ist natürlich eine gute Nachricht für ein so jungens Unternehmen“, teilte Bernd Boßmann mit. Aus mehr als 150 Unternehmen zu den besten zehn zu gehören, mache schon ein bisschen stolz, gab er zu. „Zu diesem Erfolg haben natürlich auch unsere Mitarbeiter wesentlich beigetragen“, ergänzte er.
Die 2014 von Bernd Hendrik Boßmann und Robert Heinrich Bosch gegründete Firma hat sich auf chemiefreie Wildkrautbeseitigung spezialisiert. Mit diesem ökologischverantwortlichen Konzept überzeugten sie die Jury ebenso wie mit arbeitnehmerfreundlichen Teilzeitarbeitsplätzen und flexibler Stundenanpassung für Eltern. Die Firma beschäftigt 51 Mitarbeiter, davon acht Teilzeitkräfte.
Im September haben sich Bernd Hendrik Boßmann und Robert Heinrich Bosch um den Gründerpreis beworben. „Kurz vor Einsendeschluss“, wie Boßmann sagt. Dafür habe man einen sechs, siebenseitigen Fragebogen ausfüllen müssen. Ausgerechnet am Freitag, dem 13., erreichte die gute Nachricht per E-Mail das Unternehmen an der Empeler Straße.
Die Gewinner des diesjährigen Gründerpreises NRW werden am 22. November bekannt gegeben: Dann zeichnet NRW-Wirtschaftsund Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart gemeinsam mit Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank, die drei Preisträger in der Halle am Wasserturm in Düsseldorf aus. In diesem Jahr erhöhte die NRW.Bank die Preisgelder auf insgesamt 60.000 Euro (1. Platz: 30.000 Euro, 2. Platz: 20.000 Euro, 3. Platz: 10.000 Euro).
„Wir sind begeistert vom Knowhow und der Kreativität der Gründerszene. Sie stehen stellvertretend für die unternehmerische Vielfalt in Nordrhein-Westfalen. Unsere Gründerinnen und Gründer verstehen es, ihre Unternehmen innovativ und zukunftsorientiert aufzustellen. Es ist uns wichtig, dieses Engagement zu würdigen”, so NRWWirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Eckhard Forst, Vorstandsvorsitzender der NRW.Bank, erklärt: „Die richtige Finanzierung ist die Basis jeder erfolgreichen Unternehmensgründung. Als Förderbank stehen wir den Gründerinnen und Gründern in NRW mit der passenden Finanzierung zur Seite. Wir haben in diesem Jahr das Preisgeld noch einmal erhöht, um NRW als innovativen Wirtschaftsstandort zu stärken.”
Aus den zehn Nominierten ermittelt eine Fachjury unter Vorsitz von Prof. Dr. Christine Volkmann, Lehrstuhlleiterin für Unternehmensgründung und Wirtschaftsentwicklung der Bergischen Universität Wuppertal, die drei Preisträger. Auswahlkriterien sind neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch die Innovationsgehalte der Geschäftsideen.
Vor dreieinhalb Jahren machten die beiden Unternehmer aus der Not eine Tugend. Denn sie übernahmen als ehemalige Angestellte einen Teil insolventer Unternehmen, in denen sie zuvor als Entwicklungsleiter und Vertriebsleiter beschäftigt waren.
„Da uns der Job nicht nur viel Spaß machte, sondern wir auch mit viel Herzblut bei der Sache waren, gab’s für uns zwei Möglichkeiten: Getrennte Wege zu gehen oder gemeinsam den Maschinenbau weiter zu führen“, und entschieden sie sich für Letzteres.
Gefertigt werden in Rees Maschinen zur Pflege verschiedenster Grün-Areale, befestigter Flächen, Wege und Parkanlagen. „Ein Schwerpunkt ist die chemiefreie Wildkrautbeseitigung, denn schon früh erkannten wir den Bedarf für umweltfreundliche Verfahren. Hinzu kommt, dass unsere Maschinen, im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern, mit der Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“am Standort Rees komplett gefertigt und assembliert, also zusammengebaut, werden. Daher sind wir extrem flexibel und unabhängig von Zulieferfirmen“, teilen die beiden mit.