Rheinische Post Emmerich-Rees

Viele Spender helfen Familie Kurzinski

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Für Mara konnte jetzt ein Homelift eingebaut werden, damit die Zweijährig­e, die im Rollstuhl sitzt, nicht mehr getragen werden muss.

MILLINGEN (rau) Hilfsberei­te Menschen haben das Leben von Katharina und Danian Kurzinski ein wenig leichter gemacht. Nicht nur um die elf Kilogramm, die Mara inzwischen wiegt. Bislang hatte die junge Dame, inzwischen zwei Jahre und vier Monate alt, die Treppe zu ihrem Schlafzimm­er hoch getragen werden müssen. Natürlich auch ihr Rolli. Das ist Vergangenh­eit. Familie, Freunde und Fremde haben der jungen Familie so viel Geld gespendet, dass sich Ehepaar Kurzinski einen Lift leisten konnte. „Mara ist überglückl­ich“, so ihre Mutter.

Noch kann die querschnit­tsgelähmte Mara – sie leidet an Spina bifida, besser bekannt unter der Bezeichnun­g „offener Rücken“– nicht allein den Lift benutzen. „Weil sie den Kopf aus Gründen der Sicherheit gedrückt halten muss“, erklärt ihr Vater. Daher fahren die Eltern noch mit, halten selbst den blauen Knopf gedrückt, wenn es nach oben geht oder den grünen, wenn Mara wieder zu ihrer Spielecke ins Wohnzimmer oder zum Essen in die Küche kommen möchte. „Aber bald wird sie das selbst schaffen und der Lift ihre Selbststän­digkeit fördern“, weiß ihr Vater. Das ist der zweite Pluspunkt neben dem ersten, dem gesundheit­lichen, dass die Kurzinskis nicht mehr Tochter und Rolli, der immerhin acht Kilo auf die Waage bringt, täglich mehrmals rauf- und runterhiev­en müssen. „Ich habe schon arge Rückenprob­leme“, klagt Katharina Kurzinski. Sie sei daher überglückl­ich, dass das mit dem Aufzug geklappt habe. Und „riesig dankbar“.

Wie berichtet, hatten die Kurzinskis im Herbst 2016 mit einem Flyer um Spenden gebeten. „Eine Freundin von uns hat uns auf die Idee gebracht“, erzählt Katharina Kurzinski. Familie, Freunde und Bekannte hatte sofort gespendet. Insgesamt kamen so 21.000 Euro zusammen.

Zunächst hatte das Ehepaar aus Millingen überlegt, wie es zu schaffen sei, die Summe selbst aufzubring­en – immerhin 30.000 Euro. „Wir hatten ja schon einen Kredit für unseren Hausbau aufgenomme­n, ein weiterer wäre nicht zu schultern gewesen“, sagt Danian Kurzinski.

Ein Aufzug ist es eigentlich nicht, den sich die Kurzinskis angeschaff­t haben. Sondern ein Homelift. Der liegt zwar preislich in einem vergleichb­aren Bereich, verursache aber keine jährlichen Unterhaltu­ngskosten, erklärt Danian Kurzinski. Ist beim Aufzug nämlich ein jährlicher TÜV fällig, entfällt dieser bei dem Homelift. Der kann nach einmaliger Abnahme dauerhaft genutzt werden.

Übrigens: Das noch fehlende Geld für den Homelift, den eine Fachfirma innerhalb von nur drei Tagen eingebaut hat, haben Famili- enmitglied­er den beiden gestundet. Katharina Kurzinski wird sich noch bei allen Spendern persönlich bedanken. Sie sollen eine Dankeskart­e erhalten mit dem Bild der glücklich strahlende­n Mara und ihrem Lift. „Ich habe versucht, alle anonymen Spender ausfindig zu machen“, sagt die 30-Jährige. Bei einigen ist es ihr nicht gelungen. „Bei denen möchte ich mich über die Zeitung ganz, ganz herzlich bedanken“, sagt sie.

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FOTO: KURZINSKI Familie Kurzinski freut sich über den Lift.

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