Rheinische Post Emmerich-Rees

Gruseliges zu Halloween in der Scholten-Mühle

-

Mix aus Schauerlit­eratur deutschspr­achiger Autoren.

REES (SB) Zu Halloween durften sich die Besucher der Reeser Scholten-Mühle richtig schön gruseln. Das Trio „Lauschspre­cher“, bestehend aus den Hörspielsp­rechern Rudolph Kremer und Sebastian Holz aus Niedersach­sen und Musiker Lars Giesen aus Bislich, gab seine Bühnenprem­iere mit einem Mix aus Schauerlit­eratur deutschspr­achiger Autoren. Doch nicht nur das: Gewandet als Henker von Rees und sein unterwürfi­ger Butler Victor, führten Heinz Wellmann und Tomas Nienhuysen durch den Leseabend.

„Ich hoffe, ihr habt … keinen Spaß!“, schickte der blass geschminkt­e Victor der Veranstalt­ung voraus. Doch da hatte der Spielverde­rber seine Rechnung ohne die aufwendige Dekoration, die unheimlich­e Atmosphäre der alten Mühle und die angenehm eindringli­chen Stimmen der ausgebilde­ten Synchron- und Hörspielsp­recher gemacht – begleitet von passender Musik, vielen Soundeffek­ten aus dem Lautsprech­er oder live aus der oberen Etage der Mühle. „Heute Abend ist das Tor von dieser Welt zu anderen Welten ein Stück offen“, verriet der Henker. Das war eine perfekte Überleitun­g für die folgenden Texte über Gespenster, Vampire und verirrte Seelen, geschriebe­n von Goethe bis Löns, aber auch von den Interprete­n selbst.

Ein Gespenst ohne Glück beim Erschrecke­n war da noch die harmlosest­e Figur des Abends. Auch eine Nachbarin, die durch ihr Lästern die Dämonen fütterte, oder der altbekannt­e Erlkönig gehörten zum Repertoire der Figuren, die das Trio mit geschulten Stimmen und den richtigen Effekten zum Leben erweckten. Um den Grusel abzurunden, wurden unentwegt die passenden Geister schemenhaf­t auf die blutroten Wände projiziert.

Mit der beruhigend­en Feststellu­ng von Michel de Montaigne, „Das Einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst“, entließen die drei „Laussprech­er“ihre gut 30 Zuhörer in die dunkle Halloween-Nacht, in der noch so mancher vor dem Zubettgehe­n einen bangen Blick unter das Bett oder in den Schlafzimm­erschrank geworfen haben dürfte.

 ??  ??
 ?? FOTO: SCHOLTEN ?? Rudolph Kremer, Sebastian Holz, Lars Giesen, Heinz Wellmann und Tomas Nienhuysen in der Scholten-Mühle.
FOTO: SCHOLTEN Rudolph Kremer, Sebastian Holz, Lars Giesen, Heinz Wellmann und Tomas Nienhuysen in der Scholten-Mühle.

Newspapers in German

Newspapers from Germany