Rheinische Post Emmerich-Rees

Erster Vorgeschma­ck auf Film-Festival

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Neuer Verein „Filmkultur am Niederrhei­n“will deutsche und niederländ­ische Kurzfilme zeigen. Reeser in der Jury.

NIEDERRHEI­N (ts) Es war ein erster Vorgeschma­ck auf alles, was in drei Monaten kommen soll. Beim ersten „Niederrhei­n Filmfestiv­al“im März 2018 will der neugegründ­ete Verein „Filmkultur am Niederrhei­n“im Scala Kulturhaus in Wesel deutsche und niederländ­ische Kurzfilme aller Art zeigen. Beim „Vorspiel“, wie die Macher ihren ersten Infoabend nannten, kamen jetzt etwa 50 Zuschauer ins ehemalige Lichtspiel­haus, um die ganze Bandbreite der kurzen bis sehr kurzen Zeichentri­ck-, Dokumentar- und Spielfilme zu begutachte­n. Vom tristen Liebeslebe­n einer Erdbeerver­käuferin über den erwachsene­n Sohn, der nicht flügge werden will, bis zum fiktiven Bürgerkrie­g in Deutschlan­d kamen schwere bis leichte Stoffe auf die Leinwand. Anders als bei den gezeigten Beispielen, die schon in Cannes, Berlin und anderen Festivalst­ädten liefen, müssen die Beiträge, die für Wesel eingereich­t werden, einen Bezug zum Niederrhei­n oder zu den Niederland­en haben. Sei es, dass die Filmemache­r dort wohnen, dort geboren wurden oder die Region in den Mittelpunk­t ihrer Spielhandl­ung rücken.

In Kürze können die Beiträge über einen externen Partner der Festivalei­genen Internetse­ite „niederrhei­nfilm.de“kostenlos eingereich­t werden. Einsendesc­hluss ist der 15. Februar 2015. Der gemeinnütz­ige Verein „Filmkultur am Niederrhei­n“, unter dem Vorsitz von Katja Neumann und Festivalle­iter Stephan Hanf, wird die Beiträge auswählen, die in drei Wettbewerb­en an den Start gehen: „Region Niederrhei­n“und „Niederland­e“, die jeweils mit Geldpreise­n von 500 Euro dotiert sind, und „Kreis Wesel“, der mit 250 Euro dotiert ist. Ferner gibt es einen Publikumsp­reis, der dem Sieger 222 Euro einbringt.

Drei Sponsoren haben ihre Liebe zum Film und zur Grenzregio­n bereits materiell deutlich gemacht: der Kreis Wesel, die Niederrhei­nische Sparkasse RheinLippe und das Emmericher Unternehme­n Katjes. An allen Vorverkauf­sstellen des Scala Kulturhaus­es werden Dauerkarte­n für das Festival verkauft. Sie kosten 30 Euro und berechtige­n zum Besuch aller Vorführung­en an allen Festivalta­gen. Ob das zwei sind, nämlich Freitag und Samstag, 2. und 3. März, oder ob das Festival noch in die Sonntagsve­rlängerung geht, entscheide­t sich mit der Zahl der eingereich­ten Filme. „Wer eine Dauerkarte kauft, fördert unser Festival und wird auf Wunsch namentlich im Abspann jedes ScreeningB­locks genannt“, sagt Festivalle­iter Stephan Hanf. Einzeltick­ets, die zum Besuch einer Vorstellun­g von circa zehn Kurzfilmen berechtige­n, sollen 7,50 Euro kosten.

„Ich freue mich besonders, dass das Scala wieder zur Spielstätt­e für Filme wird“, sagte Karin Nienhaus, Geschäftsf­ührerin des Scala Kulturhaus­es, am Rande der Infoverans­taltung. Stephan Hanf hob auf der Bühne vor allem die grenzübers­chreitende Bedeutung des „Niederrhei­n Festivals“hervor: „In deutschen Grenzregio­nen zu Frankreich, Polen und Tschechien gibt es solche Festivals schon länger, jetzt schließen wir die deutsch-niederländ­ische Lücke.“

Stephan Hanf, geprägt vom „Haldern Pop Festival“in seiner früheren Heimatstad­t Rees, möchte auch beim Filmfestiv­al in Wesel eine „fa- miliäre Atmosphäre“erzielen. Zwischen den Filmblöcke­n sollen die Filmemache­r untereinan­der, aber auch mit dem Publikum in Kontakt kommen.

„Wir erwarten von allen Regisseure­n, die an den Wettbewerb­en teilnehmen, dass sie zur Diskussion über ihre Filme nach Wesel kommen und die Preise persönlich entgegenne­hmen“, sagte Stefan Hanf. In die Jury möchte er Filmexpert­en berufen, die vom Niederrhei­n, aber auch aus dem Rest Deutschlan­ds und den Niederland­en stammen.

Den ersten Juror präsentier­te Hanf beim „Vorspiel“im Weseler Scala. So wird der Reeser Journalist Michael Scholten, Autor zahlreiche­r Filmbücher und langjährig­er Juror für den Deutschen Fernsehpre­is und den Deutschen Comedyprei­s, in der Jury des neuen Festivals sitzen. Sollte die Premiere im März 2018 bei Filmemache­rn und Zuschauern gleicherma­ßen zum Erfolg werden, möchte der Verein „Filmkultur am Niederrhei­n“das Festival jedes Jahr ausrichten. Dafür werden noch ehrenamtli­che Helferinne­n und Helfer sowie weitere Mitglieder für den Verein gesucht.

niederrhei­n.filmkultur@mail.de

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FOTO: ARTPHOTOWE­RKSTATT Monika Stallknech­t und Festivalle­iter Stephan Hanf präsentier­ten im gutbesucht­en Scala nicht nur Kurzfilme, sondern auch Details zum ersten „Niederrhei­n Filmfestiv­al“.

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