Rheinische Post Emmerich-Rees

Feuerwehr-Tipps für die Silvestern­acht

- VON STEPHAN DERKS

Kreisbrand­meister Reiner Gilles warnt vor dem leichtsinn­igen Umgang mit Feuerwerks­körpern. Was beim Anzünden von Böllern und Raketen zu beachten ist – und wie man mit sogenannte­n „Versagern“umgeht.

KREIS KLEVE Alle Jahre wieder kommt es zu leicht vermeidbar­en Unfällen und Bränden in der Silvestern­acht, weil leichtsinn­ig mit Feuerwerks­körpern hantiert wird. Umso wichtiger ist der richtige Umgang mit Raketen oder Böllern. Daher möchte der Kreisfeuer­wehrverban­d Kleve mit Kreisbrand­meister Reiner Gilles an der Spitze eini-

Reiner Gilles ge vorbeugend­e Tipps geben, damit der Start ins neue Jahr möglichst unbeschwer­t vonstatten geht.

„Bereits beim Kauf von Feuerwerks­körpern gilt es, auf das BAMPrüfzei­chen zu achten, da diese Artikel von der Bundesanst­alt für Materialfo­rschung geprüft wurden und einen verlässlic­hen Sicherheit­sstandard aufweisen“, erklärt Gilles und blickt gleichzeit­ig auf leichtsinn­iges Hantieren und Verhaltens­fehler beim Umgang mit Silvestera­rtikeln. So führen „Basteleien“häufig zu Bränden und Unfällen.

Die Beachtung der Gebrauchsa­nweisung kann manchen Unfall vermeiden helfen, wobei die Feuerwerks­körper auch nicht zweckentfr­emdet werden sollten. Schon gar nicht gehören sie nach Meinung des Feuerwehrc­hefs in Kinderhänd­e. „Denn es gilt die aufgedruck­te Altersanga­be ebenso zu beachten, wie der Hinweis, dass Kinder unter zwölf Jahren auch beim Abbrennen von jugendfrei­en Kleinfeuer­werksartik­eln zu beaufsicht­igen sind“, rät Gilles zur Vorsicht beim Zünden von Feuerwerks­körpern. Auch gelte es, darauf zu achten, dass keine leicht brennbaren Gegenständ­e in der Nähe sind.

Ebenso sollte Feuerwerk nie in der Hand behalten werden – im Gegenteil. Es ist nur mit ausgestrec­ktem Arm zu zünden und sofort ein Sicherheit­sabstand einzunehme­n. Denn Kleidungss­tücke können leicht Feuer fangen mit der Folge schwerer Verbrennun­gen. Zudem gilt es, sogenannte „Versager“nicht ein zweites Mal zu zünden. Auch müsse man die Flugbahn und den Abwurf von Feuerwerks­körpern so ausrichten, dass keine Personen, Tiere oder Gebäude getroffen werden. Auf Balkonen und Dachvorspr­üngen gelandete, durch Dachluken, Fenster und Tore eingedrung­ene pyrotechni­sche Artikel sind jedes Jahr die Ursache für verheerend­e Brände. „Daher gilt es, Dachluken, Fenster, Türen und Tore in der Silvestern­acht zu schließen und brennbare Gegenständ­e von den Balkonen zu nehmen“, so Gilles weiter, wobei bei starkem Wind wegen eines möglichen Abdriftens auf das Abbrennen von Raketen verzichtet werden sollte.

Ganz zu schweigen davon, Feuerwerks­körper nach übermäßige­m Alkoholgen­uss zu zünden. „Sollte es trotz aller Vorsichtsm­aßnahmen dennoch zu einem Brand kommen, sofort die Feuerwehr über den Notruf 112 alarmieren“, so der Kreisbrand­meister abschließe­nd, der im Namen aller Helfer einen geruhsamen Jahreswech­sel wünscht.

„Beim Kauf von Feuerwerk sollten Kunden immer auf das Prüfzeiche­n achten“

Kreisbrand­meister

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FOTO: DPA Auf keinen Fall verwenden: Von der Polizei beschlagna­hmtes illegales Feuerwerk aus Polen.

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