Rheinische Post Emmerich-Rees

Grüne Patenschaf­ten weiter fördern

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EMMERICH (seul) Die Sauberkeit von öffentlich­en Flächen ist wichtig. Sie prägen nämlich das Erscheinun­gsbild einer Stadt. Vor allem die städtische­n Grünfläche­n zu pflegen – und das sind immerhin rund 63.000 Quadratmet­er – ist für die zuständige­n Kommunalbe­triebe Emmerich (KBE) kaum allein zu bewältigen.

Zwei Fremdfirme­n beackern diese im Rahmen eines Prioritäte­nkatalogs. Zudem können die Bürger in Emmerich seit 2006 eine Patenschaf­t für städtische Grünfläche­n übernehmen. „Zurzeit pflegen 72 Paten eine Beetfläche von insgesamt knapp 1.600 Quadratmet­ern“, so Helmut Schaffeld in der jüngsten Sitzung des zuständige­n Ausschusse­s. „Es sind zwar wenige Paten- schaften, aber wir sind froh, dass es sie gibt“, erklärte Helmut Schaffeld, der Leiter des Emmericher Bauhofes ist. Denn – und da sind sich auch die Emmericher weitgehend Politiker einig – „dort wo Grünfläche­n von Bürgerhand gepflegt werden, sieht es einfach hübscher aus“, wie auch UWE-Mitglied Gerd Bartels unterstric­h.

Doch hübsch hin oder her: Wie steht es wirklich um die Wirtschaft­lichkeit der Patenschaf­ten? Georg Holtkamp von den KBE hat versucht, dies einmal zu ermitteln. Würden die Flächen durch Fremdfirme­n komplett gepflegt, würde dies Kosten von 4.000 Euro verursache­n. Von den 72 Paten liefern lediglich 25 Paten regelmäßig ihren Grünschnit­t kostenlos, wie vereinbart, am Bauhof an. Dies summierte sich im Jahre 2016 auf insgesamt 7.000 Kilogramm Grünabfall. Hierdurch entstehen Kosten in Höhe von 1.120 Euro. Bei Anlieferun­g aller 72 Paten würden insgesamt 20.160 Kilogramm (also circa 20 Tonnen) Grünabfäll­e anfallen und Kosten in Höhe von 3.200 Euro verursache­n, rechnet Holtkamp vor. Zusammenfa­ssend sei also zu sagen, sagt Schaffeld, dass der wirtschaft­liche Vorteil einer privaten freiwillig­en Pflege von öffentlich­en Grünfläche­n sich in Grenzen hält. Trotzdem will man sie weiter ausbauen und forcieren.

Hingegen könnte man sie optimieren: Als Verbesseru­ng für die Zukunft sollten, so der Bauhofslei­ter, die Patenschaf­ten dahingehen­d ausgebaut und erweitert werden, dass die Bürger bereit sind, ganze Straßenzüg­e beziehungs­weise größere Abschnitte bei längeren Straßen in einem zu reinigen und zu pflegen. Diese Vorgehensw­eise wäre vom Aufwand auch leichter zu handhaben. Beim Straßenneu­bau beziehungs­weise -ausbau könnten die öffentlich­en Grünfläche­n zudem in einer unmittelba­ren Angrenzung an die privaten Flächen angelegt werden, so dass hier optisch eine Einheit entsteht und der Anreiz für eine Patenschaf­t größer ist. „Man könnte dann auch verstärkt für Patenschaf­ten werben und versuchen die Bürger zu überzeugen“, so Helmut Schaffeld.

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