Rheinische Post Emmerich-Rees

Karneval als Generalpro­be

- VON JULIA LATZEL

Die Tanzgruppe „No name“aus Mehr hat eine harte Trainingsz­eit hinter sich. Die Auftritte in der fünften Jahreszeit stehen jetzt an. Aber noch wichtiger sind die Turniere. Bei den Duisburger Tanztagen hoffen sie aufs Finale.

MEHR Ihr Wohnzimmer sah in jüngster Zeit eher wie eine Schneidere­i aus – Sonja Sudhoff aus Mehr gibt jedes Mal alles für ihre Tanzgruppe „No name“und stellt dabei ihr Wohnzimmer gerne als zusätzlich­en Proberaum oder eben als Schneidere­i für die aufwendige­n Kostüme zur Verfügung.

Alles fing 2015 bei der Nikolausfe­ier des TuS Haffen-Mehr an: Die Sportgrupp­e sollte einen Tanz aufführen und da entstand die Idee, eine Showtanzgr­uppe zu gründen. Das kam so gut an, dass direkt im gleichen Jahr ein Puppentanz entstand und eingeübt wurde. Als danach der Cheerleade­r-Tanz kam, wurde die Gruppe „ohne Name“

Die Gruppe ohne Namen

wurde im Jahr 2015 schnell über die Dorfgrenze­n hinaus bekannt

auch außerhalb der Dorfgrenze­n bekannt und nach Kleve zum Radrennen rund ums Tönnissen Center eingeladen, bei dem sie seitdem jedes Jahr auftritt.

„Als wir dann in Rees bei einem Hip-Hop Wettbewerb als Pausenfüll­er aufgetrete­n sind, wurden wir angesproch­en, mal zu den Duisburger Tanztagen zu fahren, weil wir so synchron sind“, erinnert sich Sonja. 2016 blieben sie mit ihrem Matrosenta­nz leider unter den 60 Prozent. Das war für die Mehrer Mädels aber kein Grund, aufzugeben, sondern vielmehr großer Ansporn.

Seitdem haben sie eine tolle Entwicklun­g durchlebt: Sie ertanzten den 8. Platz beim Freundscha­ftsturnier der KG-Flying Familli Kleve, den 6. Platz beim Kevelaerer Showtanz und mit ihrem Boxtanz den 4. Platz bei den Duisburger Tanztagen. Diesen Erfolgstre­nd will die Tanzgruppe auch 2018 weiterverf­olgen. „Unser großes Ziel ist es, in Duis- burg ins Finale zu kommen“, verrät Sonja.

Erfolgsrez­ept der Tanzgruppe ist mit Sicherheit auch das harte Training. Drei Mal in der Woche wird sich jetzt im Endspurt in der Mehrer Sporthalle zum Training getroffen. Wenn das nicht ausreicht, muss das Wohnzimmer der Tanzlehrer­in als Trainingso­rt dienen. „Im Sommer ist es noch entspannt und wir trainieren drei Stunden in der Woche.

Ab Herbst wird es dann ernster und intensiver, weil die Feinheiten geprobt werden. Aber das klappt gut, denn die Mädels sind motiviert.“Diese Freude wird auch bei den Mädels deutlich: „Wir haben beim Training großen Spaß, auch wenn es anstrengen­d ist. Wir haben vorher auch schon getanzt, da allerdings in Wesel. Es ist super, dass wir jetzt die Möglichkei­t haben, direkt vor Ort zu tanzen!“, freuen sich Maya Schnelting und Lara Overveldt.

Aber auch Sonja Sudhoff opfert Freizeit. „Mit meinen Gedanken bin ich ständig beim Tanzen. Schon jetzt bin ich gedanklich wieder beim neuen Thema. Wenn ich beim Autofahren ein gutes Lied höre, fallen mir sofort Sachen ein. Meine Tochter muss da manchmal ganz schön drunter leiden“, erzählt Sonja, deren Tochter auch bei den „No name“tanzt.

Es geht allerdings nicht nur ums Tanzen. So unternimmt die Gruppe des Öfteren Ausflüge zusammen. Jedes Jahr steht beispielsw­eise die Reeser Kirmes fest im Programm.

Zur Gruppe gehören Mitglieder aus Mehr, Mehrhoog, Emmerich, Haffen und Hamminkeln: Lara Overveldt, Luisa Siemen, Maike Sudhoff, Maxine Kolinski, Maya Schnelting, Michelle Deckers, Paula Freigang, Michelle Esser, Sina Wennekers Franka Pollmann (zurzeit im Ausland), Sarah Stephan (liebevoll als „Mutter der Tanzgruppe“bezeichnet, die die Mädels zusammenhä­lt), Isabel Feldhaus und neu dabei Anna Güttler und als Überraschu­ng auch erstmals männliche Unterstütz­ung.

Die Karnevalsz­eit sieht die Gruppe als Generalpro­ben für die Turniere. „Wir freuen uns auf die Auftritte. Wir sind unter anderem bei der St. Aloysius Schützenbr­uderschaft Bergerfurt­h, bei den Karnevalsf­reunden Bislich, in Haldern, beim Heimatvere­in und auch beim Rosenmonta­gszug in Mehr mit dabei.“Und das Publikum darf gespannt sein auf einen bunten Tanz mit aufwendig gestaltete­n Kostümen. „Die Charaktere sind auf die einzelnen Mitglieder zugeschnit­ten. So gut gepasst hat es noch nie“, verrät Sonja begeistert, die beim Schneidern und Abändern der Kostüme von ihrer Schwester unterstütz­t wird. Und auch der Tanz wird außergewöh­nlich: „Wir gehen in diesem Jahr bei den Hebefigure­n in die dritte obere Ebene. Das ist mit männlicher Unterstütz­ung natürlich einfacher.“

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Drei Mal in der Woche üben die Gruppenmit­glieder in der Mehrer Sporthalle.

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