Warnstreik bei Probat: Die Wogen haben sich geglättet
Geschäftsführer Wim Abbing hat seine Einschätzung, der Streik der IG Metall sei illegal, zurück genommen. Gut 100 Mitarbeiter legten Arbeit nieder.
EMMERICH (mavi) Am frühen Donnerstagmorgen beteiligten sich rund 100 der über 450 Mitarbeiter der Probat-Werke in Emmerich am Warnstreik der IG Metall. Diesmal stand der Arbeitskampf unter einem anderen Stern: Geschäftsführer Wim Abbing hatte am Mittwoch seine Einschätzung, der Streik sei illegal, zurück genommen. „Er hat da etwas falsch verstanden. Wir haben aber auch kein Interesse Herrn Abbing anzugreifen“, erklärt HansJoachim Hebing, Erster Bevollmächtigter IG Metall Bocholt.
Am Mittwoch hatte die Industriegewerkschaft den Mitarbeitern nochmal erklärt, worum es geht: „Mit dem Warnstreik unterstützen die Teilnehmer die Verhandler.“Es gab durchaus Stimmen aus der Belegschaft die unterstrichen, es ginge ihnen beim Familienunternehmen Probat ja gut. Und Wim Abbing ist bekannt als fairer Arbeitgeber. Ferner ist auch die Auftragslage derzeit gut.
Die IG Metall ist mit der Beteiligung zufrieden. Mit einer eher entspannten Atmosphäre sei unter den Vorzeichen zu rechnen gewesen. Außer Hebing sprach Gerhard Gertsen als Vertrauenskörperleiter der IG Metall, nicht als Probat-Betriebsrat: „Wir müssen die Tarifrunde auf sachlicher Ebene führen, wir wollen ja auch in Zukunft vertrauensvoll zusammenarbeiten.“Auch Carsten Schuld, Jurist des Bezirksvorstandes IG Metall war vor Ort.
In NRW nahmen 60.000 Arbeitnehmer in drei Tagen an den Warnstreiks teil, gut 163.000 bundesweit. Gefordert werden unter anderem 6 Prozent mehr Lohn, sowie die be- fristete Verkürzung der Arbeitszeit auf 28 Stunden pro Woche mit einer Rückkehr auf Vollzeit nach spätestens zwei Jahren. Die Arbeitgeber bieten 2 Prozent mehr Lohn an – ab April über 15 Monate und Einmalzahlungen von 200 Euro für Januar bis März. Heikel ist für die in Gleitzeit arbeitende Probat-Belegschaft die Forderung Überstundenzahlungen bei frei wählbarer Arbeitszeit zu streichen.