Leipzig zieht an Schalke vorbei
Die Gelsenkirchener kassieren ihre erste Niederlage seit 13 Spielen. Bei RB dreht sich hinterher alles um Naby Keita.
LEIPZIG/DÜSSELDORF Die sächsische Landeshauptstadt ist für den FC Schalke 04 weiterhin keine Reise wert. Denn auch das zweite Schalker Bundesliga-Gastspiel bei RB Leipzig entschieden am Samstag die Gastgeber für sich. Nach der 1:2-Niederlage im Dezember 2016, bei der der damalige Shooting-Star Timo Werner mit einer Schwalbe im Strafraum die geballte Wut der Königsblauen auf sich zog, unterlagen die Königsblauen diesmal mit 1:3 (0:1).
Durch ihre erste Niederlage seit 13 Spielen mussten die Schalker den zweiten Tabellenplatz an die Leipziger abgeben, immerhin fielen sie gestern nicht hinter den Erzrivalen Borussia Dortmund zurück. Schalke-Trainer Domenico Tedesco reagierte im Anschluss an die Partie gewohnt direkt: „Der Sieg für RB ist hochverdient. Wir haben uns heute in den seltensten Fällen an unseren Plan gehalten.“
Tedesco musste abermals auf Leon Goretzka verzichten, was man dem Schalker Spiel anmerkte. Besonders im Mittelfeld landeten zu viele Pässe in den Reihen der Leipziger. „Wir haben den Gegner selbst stark gemacht, weil wir zu viele Bälle im Zentrum verloren haben“, kritisierte Tedesco. Zudem zeigte Abwehrmann Naldo trotz seines zwischenzeitlichen Ausgleichstreffers (55. Minute) eine unglückliche Vorstellung – die Torschüsse zur Leipzi- ger Führung durch Naby Keita (41.) und zum 3:1 durch Jean-Kevin Augustin (71.), der in der ersten Halbzeit noch einen Foulelfmeter verschossen hatte, fälschte der 35-Jährige ins eigene Tor ab. Auch bei Timo Werners Treffer zum 2:1 (69.) sah der Brasilianer nicht gut aus.
Im Mittelpunkt stand hinterher aber vor allem Leipzigs Mittelfeldstratege Keita. Denn die Gerüchte um seinen vorzeitigen Wechsel zum FC Liverpool schienen Wirkung beim 22-Jährigen hinterlassen zu haben. „Naby wollte heute zeigen, dass er gerne für die Mannschaft spielt“, sagte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl nach der Partie. Am Sonntagnachmittag schloss RB-Sportdirektor Ralf Rangnick einen vorzeitigen Verkauf dann aber definitiv aus. „Wir geben Naby Keita nicht frühzeitig ab, auch wenn der FC Liverpool sein Interesse nun noch einmal hinterlegt hat, ihn bereits in diesem Transferfenster verpflichten zu wollen“, äußerte Rangnick via Twitter.
Ein vorzeitiger Transfer wäre nur „möglich gewesen, wenn wir eine Lösung im Sinne einer zusätzlichen Ablösezahlung erreicht hätten“. Da dies nicht der Fall gewesen sei, habe man das Thema beendet. Das wisse nun auch Keita. Bis zuletzt hieß es, dass der 22-Jährige in den nächsten Tagen wechseln werde, falls die Reds auf die 70 Millionen Euro Ablösesumme für einen Wechsel im Sommer noch 20 Millionen Euro drauf gelegt hätten.