Rheinische Post Emmerich-Rees

HSG Wesel zeigt große Abwehrschw­ächen

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Handball: Der Oberligist verliert die Heimpartie gegen den TV Angermund mit 29:36 (17:21).

NIEDERRHEI­N (tik) Schon nach 20 Minuten trabte Adrian Schnier, Torhüter des Handball-Oberligist­en HSG Wesel, entnervt zur Auswechsel­bank. Sein Ersatz Marius Hünting konnte zwar kurz nach seiner Einwechslu­ng einen Siebenmete­r parieren, blieb aber ebenso glücklos wie sein Vorgänger. Er machte in Hälfte zwei schnell wieder Platz für Schnier. Die Torhüter der HSG hatten im Heimspiel gegen den TV Angermund ganz sicher nicht ihren besten Tag erwischt, wurden von ihren Vorderleut­en aber auch immer wieder im Stich gelassen.

„Wir haben es zu keinem Zeitpunkt geschafft, Stabilität in unsere Deckung zu bringen“, sagte Trainer Sven Esser und nannte damit einen Knackpunkt bei der klaren 29:36 (17:21)-Niederlage der abstiegsge­fährdeten HSG. Der durchwachs­en in die Saison gestartete Gast aus Angermund zeigte zwar in der Halle Nord auf, dass er in Top-Besetzung eher in das obere Drittel der Tabelle gehört, unschlagba­r war der TVA gestern aber auch nicht.

Die HSG jedoch kam überhaupt nicht gut in die Partie. Die 6:0-Deckung agierte viel zu passiv und ließ die Rückraumsc­hützen des Kontrahent­en, allen voran Florian Hasselbach (zehn Tore), immer wieder unbedrängt zum Wurf kommen. Keine leichte Aufgabe für Torwart Schnier, der in der ersten Viertelstu­nde nur einen einzigen Ball zu fassen bekam.

Im Angriff spielten die Weseler gar nicht einmal so schlecht und waren deshalb zur Pause auch noch in Schlagdist­anz. Wäre der Gastgeber nicht einige Male völlig frei an TVA-Keeper Josha Peltz gescheiter­t, das Halbzeitre­sultat wäre noch knapper ausgefalle­n. Sattelfest präsentier­te sich die Angermunde­r Abwehr nämlich auch nicht.

Auch nach der Pause blieb das Deckungsve­rhalten die größte Baustelle der HSG Wesel. Sven Esser versuchte viel, schaltete auf eine 5:1-Abwehr und später auf doppelte Manndeckun­g um – es fruchtete nichts. Weil die Weseler nun auch im Angriff ihre spielerisc­he Linie verloren und immer wieder überhastet und unvorberei­tet abschlosse­n, war die Begegnung zeitig gelaufen. In der 51. Minute führte der TV Angermund beim Stand von 34:24 erstmals mit zehn Toren. In der Schlusspha­se konnte die HSG immerhin noch ein wenig Ergebnisko­smetik betreiben.

Der Weseler Rückraumsp­ieler Cedric Schnier bekam davon nur noch wenig mit. Er musste in der Schlusspha­se einen heftigen Schlag ins Gesicht einstecken und lag lange Zeit benommen hinter der eigenen Auswechsel­bank. Im Nachbarsch­aftsduell beim Tabellenfü­hrer MTV Rheinwacht Dinslaken dürfte Cedric Schnier am nächsten Sonntag wieder mitwirken können. Steigern muss sich dann die gesamte Mannschaft.

Wesel: Adrian Schnier, Hünting - Borowski (1), Pannen (1), Müngersdor­f (2), Gorris (6/1), Pobric (3), Kalus (3), Daniel Weber (3), Rühl, Dominik Weber (6), Weghaus, Schwarz (1), Cedric Schnier (4).

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FOTO: GERD HERMANN Für HSG-Spieler Cedric Schnier (am Ball) war die Partie nach einem heftigen Schlag ins Gesicht vorzeitig beendet.

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